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Neubau der Diakonie ist winterfest

Der Rohbau der Förder- und Betreuungseinrichtung der Diakonie steht. Der Zeitplan dafür war sportlich.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Es ist beachtlich, was die Baufirmen innerhalb von weniger als drei Monaten geschafft haben. Der Rohbau der Förder- und Betreuungseinrichtung der Diakonie im Harthaer Gewerbegebiet steht und ist winterfest. Das heißt, das Gebäude hat ein Dach und die meisten Fenster sind drin. Bis Ende der Woche sollen alle Fenster von der Tischlerei Wetzel aus Marbach eingebaut sein.

So soll es mal aussehen.
So soll es mal aussehen. © Bauplanungsbüro Bauer

„Damit haben wir unserer Ziel geschafft. Ich bin froh darüber“, so Thomas Richter, Geschäftsführer der Diakonie Döbeln. Möglich sei die Umsetzung des sportlichen Zeitplans durch die gute Zusammenarbeit der Firmen gewesen. Die Mildensteiner Baugilde hatte den Auftrag für den Rohbau bekommen, die Firma Holzbau Weber setzte den Dachstuhl und die Firma Weimert Bedachung baute das Dach. Die Planung und Baubetreuung hat Jochen Bauer vom gleichnamigen Bauplanungsbüro in Roßwein übernommen.

Auch im neuen Jahr soll es zügig weitergehen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unser Ziel, ab August das Gebäude zu nutzen, einhalten können“, so Thomas Richter. Im Januar wird eine Baustellenheizung eingerichtet, damit die Ausbauarbeiten weitergehen können. Dann legen die Heizung- und Sanitärinstallateure und die Trockenbauer los. Die Ständerprofile müssen auf dem Unterbeton befestigt werden. Dann kann der Einbau des Estrichs beginnen. „Die Aufträge sind bis auf die Außenanlagen und Automatiktüren alle vergeben“, so der Geschäftsführer.

Sogar die betreuten Mitarbeiter haben mitgeholfen, dass vor Weihnachten das erste Etappenziel erreicht wird. Sie haben die Farbgebung der Holzkästen übernommen. „Die betreuten Mitarbeiter waren sehr stolz, dass sie am neuen Gebäude, das hinter den Werkstätten entsteht, mitarbeiten durften“, so Thomas Richter.

Insgesamt werden 1,16 Millionen Euro investiert. Die Sächsische Aufbaubank fördert das Vorhaben mit 895 000 Euro. Der Landkreis Mittelsachsen gibt 112 000 Euro dazu und der Träger, die Diakonie Döbeln, ist mit 152 000 Euro am Vorhaben beteiligt. Das sind zehn Prozent des Vorhabens zuzüglich der Kosten für den Landkauf.

„Wir haben die Menschen im Blick. Zurzeit sind alle Plätze für die Betreuung und Förderung von Menschen mit einer Schwerstbehinderung und schwerer Mehrfachbehinderung belegt. Uns liegen etwa zehn Anträge für Neuaufnahmen vor. Nun können wir den Leuten endlich sagen, dass wir für sie einen Platz haben“, sagte Thomas Richter, Geschäftsführer der Diakonie Döbeln. Die betreibt bereits in Roßwein eine solche Förder- und Betreuungseinrichtung mit zwölf Plätzen und hat entsprechende Erfahrungen. „Wir haben unsere Mitarbeiter in die Planungen einbezogen, um das Gebäude optimal an die Ansprüche für die Arbeit mit Schwerstbehinderten oder Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen zu gestalten. Alles ist ebenerdig, lichtdurchflutet und es entsteht eine Terrasse. Die Außenanlagen werden ebenfalls gestaltet“, so Thomas Richter.

Es gibt drei Gruppenräume für jeweils sechs Teilnehmer. Hinzu kommen mehrere Räume für Einzeltherapien sowie ein Ruhe- und ein Snoezelenraum, die in die Gruppenräume integriert sind. Die sanitären Anlagen nehmen einen großen Bereich ein. Der Betreuungsschlüssel liegt bei einem Mitarbeiter der Diakonie für drei zu betreuende Teilnehmer. Ziel der Förder- und Betreuungseinrichtung sei es, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der behinderten Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterzuentwickeln. „Ihnen soll die Tür für eine Arbeit in den Werkstätten geöffnet werden“, so Thomas Richter. Deshalb sei die Nähe zu den Produktionsstätten ein wichtiger Standortfaktor. „Auch die Förder- und Betreuungseinrichtung hat Werkstattcharakter. Durch die intensive Betreuung soll es ermöglicht werden, dass die zu Betreuenden einfache Montagen erledigen“, sagte der Geschäftsführer.

Außerdem ist ihr Tagesablauf mit dem der Werkstätten gleich. Die zu Betreuenden werden mit demselben Bus gebracht, sodass der Alltag um 7.30 Uhr sowohl in den Werkstätten als auch in der Förder- und Betreuungseinrichtung beginnt. Um 14.30 Uhr werden alle wieder abgeholt.„Die Schwerstbehinderten bekommen hier Kontakt zu den betreuten Mitarbeitern der Werkstätten, zu deren Betreuern und werden bei Feierlichkeiten integriert“, so Richter.