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Nervenkitzel am Himmel

Beim Kamenzer Flugplatzfest gab es viel zu sehen und zu staunen. Dazu gehörte die Show von Kunstflugstar Gregor Stahnke.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Kamenz. Blauer Himmel und wenige Wolken, sowie ganz leichter Wind sind perfektes Kunstflugwetter. Nachdem am Sonnabend wegen des heftigen Windes aus Sicherheitsgründen Abstriche am Programm nötig waren, lief am Sonntag alles bestens beim Kamenzer Flugplatzfest. Mitorganisator Peter Pfeiffer hatte für den Sonntag auch einen ganz besonderen Star eingeladen. Mit Gregor Stahnke, sein Heimat-Flugplatz ist Chemnitz-Jahnsdorf, kam ein weltweit bekannter Kunstflieger und Pilotenausbilder auf den Flugplatz in Kamenz. Die Zuschauer konnten atemberaubende Kunststücke in der Luft verfolgen.

Bilder vom Kamenzer Flugplatzfest

„Kunstfliegen ist eine Leidenschaft. Gerade die Maschine in allen Lebenslagen sicher zu beherrschen macht den besonderen Reiz aus“, erzählt der ehemalige Pilot des Nationalteams. Mit seiner Jak 52, einem russischen Flugzeug, stieg der Flieger Sonntagnachmittag in die Lüfte. Mit dem Neun-Zylinder-Sternmotor und 360 PS sind maximal 420 Kilometer in der Stunde möglich. Doch beim Kunstflug, wie ihn Stahnke ihn betreibt, ist ja nicht das Tempo das Spektakuläre für die Zuschauer. „Ich werde in Kamenz ein Großteil meiner Kunststücke zeigen“, so Gregor Stahnke vor dem Start. Das Versprechen hielt er.

Neben den „normalen“ Kunststücken wie Sturzflügen, auf dem Kopf fliegen oder seitliche Schrauben gab es auch Loopings zu sehen. „Den Virus des Fliegens muss ich von meinem Onkel haben. Er war Schäfer und hat mich damals als Kleinkind mit den Schafen auf einen Flugplatz mitgenommen. Seitdem habe ich mich Schritt für Schritt gesteigert und komme vom Fliegen nicht mehr weg“, meint Gregor Stahnke. Doch wer sich so in der Luft austoben will, sollte auch körperlich fit sein. „Ich betreibe regelmäßig Sport. Ein spezielles Training gibt es nicht. Man sollte rundum etwas fit sein. Joggen hilft viel“, erklärt der Pilot. Für seine Flugshow am Sonntag ging er auf dem Flugplatz nah an die Grenzen. „Es ist schon atemberaubend mit anzusehen, was man in der Luft machen kann und wie akribisch manches aussieht. Ich habe aller-größten Respekt vor dem Piloten“, erzählt der 62-jährige Herbert Nitzsche aus Bautzen. Wie sich die Leute am Boden freuen, bekommt Gregor Stahnke selten mit. Denn in der Zeit liegt er meistens kopfüber über der Erde oder dreht seine Schrauben und Loopings. Den Zuschauern am Boden blieb da meist die Spucke weg. „Das ist nichts für Saunauntensitzer“, wird der Kunstflieger auf seiner Homepage zitiert. Und wer nach den spektakulären Eindrücken selbst einmal Lust bekommen hat, mit Stahnke in die Lüfte zu steigen, kann sich vertrauensvoll an den Kunstflieger wenden. „Ich passe den Flug selbstverständlich den Wünschen an.“

Das Kamenzer Fest erfüllte am Wochenende viele Wünsche der Technik- und Flugfans. Die hatten viel zu Schauen: Den Kopf im Nacken und den Blick angestrengt in den Himmel gerichtet.