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Neonazis wollen Freitag marschieren

Jetzt sind die sogenannten Gedenkmärsche offiziell. Auch die Gegner mobilisieren schon. Am Vorabend des 13. Februar könnte es in Prohlis zu Ausschreitungen kommen.

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© dpa

Andreas Weller

Nun ist es offiziell: Die Neonazis um Maik Müller, der die sogenannten Gedenkmärsche organisiert, wollen durch Dresden laufen. Für Freitagabend gibt es gleich zwei Anmeldungen – eine für eine stationäre Kundgebung im Ortsamtsbereich Prohlis und eine für einen Aufzug von Leuben nach Prohlis. Nach SZ-Informationen wollen sich die Rechtsextremen am Haltepunkt Dobritz treffen und von dort durch Prohlis laufen, um sich in Nickern mit dem Rest zu treffen. Insgesamt ist von gut 200 Teilnehmern die Rede.

Die Projektgruppe 13. Februar des Studentenrats der TU hatte wenig später im Prinzip dieselbe Strecke angemeldet – diese wurde vom Stura am Freitagvormittag allerdings wieder abgesagt. Die Begründung: „...nachdem nun sowohl die AG 13. Februar der Stadt als auch „Dresden Nazifrei“ zu eigenen Veranstaltungen aufrufen, ziehe ich hiermit die Versammlungsanzeige für die Demonstration am 12.02.2016 zurück“, teilte die Pressesprecherin der Stadt mit.

Das Bündnis „Dresden Nazifrei“ hatte angekündigt, die Neonazis blockieren zu wollen, wenn diese durch die Stadt marschieren. Ein Sprecher sagte gegenüber der SZ, das Bündnis wolle breiten Protest dort auf die Beine stellen, wo die Rechtsextremen laufen wollen. Wo man ansetze, entscheide sich kurzfristig, weil es auch um die Sicherheit der Teilnehmer gehe.

Am Donnerstagabend kündigte auch die AG 13. Februar eine Veranstaltung in Prohlis an. Unter dem Motto „Nachdenken statt verklären!“ ruft Joachim Klose, Moderator der AG, zu einer Kundgebung ab 18 Uhr vor dem Jugendhaus Prohlis an der Niedersedlitzer Straße auf. „Wird der 13. Februar missbraucht, zeigen wir Gesicht“, sagte Klose in einer Mitteilung.

Wie die Sprecherin der Stadt mitteilt, haben Dresden Nazifrei und AG 13. Februar bis jetzt keine Demo bei der Versammlungsbehörde angezeigt. Es liegt aber von einer Privatperson die Anzeige einer Eilversammlung vor, die in Prohlis stattfinden soll, hieß es. Zu der stationären Kundgebung werden vom Anmelder ab 18 Uhr 200 Teilnehmer erwartet. Der angezeigte Versammlungsort konnte wegen Überschneidung mit anderen Anmeldungen durch die Behörde nicht bestätigt werden. Mittels Auflage wird dem Anmelder ein anderer Kundgebungsort (Albert-Wolf-Platz, Höhe Springbrunnen)zugewiesen. (mit szo)