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Negativ-Preis für den Dresdner Zoo

Eine Affen-Initiative kritisiert das Orang-Utan-Haus. Sie will, dass die Haltung der Menschenaffen in Dresden eingestellt wird.

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© André Wirsig

Die Tierschutzorganisation „Great Ape Project“ hat dem Dresdner Zoo den „Negativ-Award 2017“ verliehen. Damit weist die internationale Initiative, die sich für Menschenaffen engagiert, auf die ihrer Meinung nach „schlimmste Orang-Utan-Haltung in einem europäischen Zoo hin“. Die Gehege im Orang-Utan-Haus seien kleiner als Fachleute empfehlen, es handele sich um „bunkerartige Abteile“, findet Great Ape Project. Das seien die „europaweit übelsten Qualhaltungseinrichtungen“, so die Verantwortlichen. Sie fordern das Ende der Orang-Utan-Haltung in Dresden.

Die Gehege im Orang-Utan-Haus seien kleiner als Fachleute empfehlen, es handele sich um „bunkerartige Abteile“, findet Great Ape Project.
Die Gehege im Orang-Utan-Haus seien kleiner als Fachleute empfehlen, es handele sich um „bunkerartige Abteile“, findet Great Ape Project. © Sven Ellger
Sieben Orang-Utans leben derzeit im Dresdner Zoo. Erst ab 2019 kann ihnen voraussichtlich ein neues Haus gebaut werden.
Sieben Orang-Utans leben derzeit im Dresdner Zoo. Erst ab 2019 kann ihnen voraussichtlich ein neues Haus gebaut werden. © Sven Ellger
„Die Haltungsbedingungen sind nicht optimal“, räumt Zoochef Karl Ukena ein.
„Die Haltungsbedingungen sind nicht optimal“, räumt Zoochef Karl Ukena ein. © André Wirsig

„Die Haltungsbedingungen sind nicht optimal“, räumte Zoochef Karl Ukena ein. Er erklärt aber, die Dresdner Orangs seien „in sehr gutem Gesundheitszustand“. Die vom Bund und der Organisation vorgeschlagenen Gehegegrößen hätten empfehlenden Charakter, zudem sei der Bau eines neuen Orang-Hauses geplant. Acht Millionen Euro will der Zoo dafür 2019 und 2020 ausgeben. Diese Pläne kennt auch Colin Goldner, einer der Verantwortlichen der Affen-Initiative in Deutschland. „Aber dass Geld eingeplant ist, heißt ja nichts.“

Great Ape Project wurde in den 90ern gegründet. Anlass war das Buch „Menschenrechte für die Großen Affen“, an dem auch die Verhaltens- und Schimpansenforscherin Jane Goodall mitgearbeitet hat. Menschen gehören zur Gruppe dieser Großen Affen, so die Initiative. Sie hat ihren Deutschland-Sitz nahe Regensburg. (SZ/csp)