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Nebelschütz will freie Grundschule

Die Zeichen dafür stehen nicht schlecht. Favorisiert wird eine Bildungsstätte mit besonderem pädagogischen Konzept.

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© Archivfoto: Wolfgang Wittchen

Von Manuela Paul

Nebelschütz. Nebelschütz soll wieder eine Grundschule bekommen. Die Zeichen dafür stehen gar nicht so schlecht. Zumindest ist schon mal klar, dass sie ins Zentrum des Dorfes kommen soll. Und dass es eine Freie Schule werden soll. Eine mit besonderem pädagogischem Konzept, in dem es um Enkeltauglichkeit und Nachhaltigkeit geht, verrät Bürgermeister Thomas Zschornak. „Eine Schule dieser Art gibt es bis jetzt im sorbischen Siedlungsgebiet noch nicht. Das wäre eine Bereicherung.“ Dazu sei man inzwischen auch mit entsprechenden Fachleuten und Akteuren vernetzt.

Allerdings wird dieses Projekt sicherlich nicht ad hoc umgesetzt. Bis die Nebelschützer Nägel mit Köpfen machen können, müssen unter anderem neben einem konkreten Standort auch ein Freier Träger gefunden werden, die Finanzierung der Schule geklärt, das pädagogische Konzept erstellt und vom Freistaat genehmigt sein. Das kann sich hinziehen, weiß der Bürgermeister. Für eine Waldorf-Schule bekomme man sicher schneller grünes Licht.

Tragisch sei das aber nicht. Einen Schnellschuss wollen die Nebelschützer ohnehin nicht. Für den Bau der Kita habe man letztlich auch zehn Jahre gebraucht. Dafür sei das Ergebnis aber auch perfekt. Und prämiert. „Wenn es schneller geht, ist es auch gut. Wir müssen zunächst die finanziellen Grundlagen legen.“ Unter Druck setzen wolle man sich aber nicht. Die Arbeitsgruppe Grundschule der Gemeinde, die Anfang Mai wieder tagte, werde sich jetzt auch mehrere freie Schulen anschauen.

Lösung für Hortbetreuung

Noch vor der Schule wird aber die Hortbetreuung in Angriff genommen. Dazu hat die Gemeindeverwaltung bereits eine Lösung ins Auge gefasst. Bisher besuchen die Nebelschützer Erst- bis Viertklässler sowohl die Räckelwitzer Grundschule als auch den dortigen Hort. Doch nun wird dort der Platz knapp. Deshalb schränkt die Nachbargemeinde ihre Dienstleistung in Sachen Hort ein. Da muss gehandelt werden. Um die Hortkinder im Ort betreuen zu können, will Nebelschütz die ehemaligen Ausstellungsräume in ihrem Gemeindezentrum ausbauen. Auf etwa 180 Quadratmetern sollen drei Gruppenräume und Sanitäranlagen entstehen. Finanziert werden soll das Vorhaben mit Fördermitteln aus dem EU-Programm Leader. Baubeginn soll Anfang nächsten Jahres sein.

Das Nebelschütz wieder eine eigene Grundschule und einen Hort braucht, liegt vor allem an den steigenden Geburtenzahlen in der Gemeinde und deren Nachbarorten. Bis zum Jahr 1991 hatte die sorbische Gemeinde bereits eine Grundschule. Doch die musste wegen des Geburtenknicks nach der Wende leider geschlossen werden. Nun ist die Situation allerdings eine andere. Und nach dem Kita-Neubau wäre ein Schulbau nur logisch.