Merken

Ne ufgehirt, ne schloapp gemacht!

Oppacher Pfiffikusse feiern den Tag der Oberlausitz vorfristig. Warum sie dabei nicht jeder versteht, klären die Mädchen und Jungen der Kita am Sonnabend auf.

Teilen
Folgen
© Thomas Eichler

Von Gabriela Lachnit

Die Erzieherinnen aus der Kindertagesstätte (Kita) „Pfiffikus“ in Oppach sind sich einig: „Das müssen wir noch einmal üben! Am Donnerstag hatten sie mit den Kindergartenkindern Generalprobe für ihren großen Auftritt am Sonnabend beim Sommerfest. Anlässlich des Tags der Oberlausitz am 21. August stellt die Kita ihr traditionelles Fest in diesem Jahr unter das Motto „Oberlausitz – unsere Heimat“. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kinder einen Teil ihres Programms in Oberlausitzer Mundart vortragen. Genau das hat bei der Generalprobe noch Schwierigkeiten bereitet, vor allem, die verschiedenen Gruppen unter einen Hut und in Gleichklang zu bringen. „Dieses Rulln ist für die Kinder gar nicht so einfach“, sagt Karin Wackernagel, die Leiterin der Einrichtung. Die Kleinen bemühen sich wirklich sehr, damit die „Zunge rim und nimm“ geht und sie „das Radl a dar Gurgl zun Rulln breng“, wie sie selber singen. Hans Klecker, einer der Initiatoren des Tags der Oberlausitz, Mundartsprecher und -dichter, wird begeistert sein ob der Freude, die die Kinder beim Singen und Sprechen in Mundart haben. Er ist Gast beim Sommerfest.

Karin Wackernagel und ihr großes Team von Helfern, darunter Erzieherinnen, Elternvertreter, Mitarbeiter vom Bauhof und viele mehr, haben mit dem Sommerfest das Ziel, das Kulturgut der Oberlausitzer Heimat zu vermitteln sowie Tradition und Brauchtum weiterzugeben. Die Kinder sollen die Ferne erkunden, aber immer wieder gern und möglichst auf Dauer in die Heimat zurückkehren.

Die Jüngsten sind bei der Festvorbereitung mit Freude und Eifer dabei. Sehr diszipliniert lief die Generalprobe ab. Nicht nur die Leiterin der Kita hofft nun, dass am Sonnabend schönes Wetter ist. Denn das Programm, das geboten wird, ist sehr vielfältig und verdient viel Sonnenschein. Dennoch ist eine Schlechtwettervariante vorbereitet. „Bei Regen findet alles im Hortgebäude statt“, versichert Frau Wackernagel. Alle Kinder, auch die aus dem Hort, sind am Programm aus Liedern, Gedichten und Mitmachtheater beteiligt. An vielen Stationen wird gebastelt und animiert, Spiele aus der Oberlausitz auszuprobieren. Es gibt einen Handwerksmarkt zum Mitmachen. An einem Handwebstuhl dürfen sich die Kleinen ebenso versuchen wie an Riesenseifenblasen, für die sie die Lösung selbst hergestellt haben. An einer Holzstation wird gehämmert und gebrannt. Die Sommerfestbesucher können (wieder)entdecken, wie früher Wäsche gewaschen und auf Schiefertafeln geschrieben wurde und was das Lehmbauhandwerk auszeichnete. Was Hans im Glück in der Oberlausitz erlebt, zeigen die Kinder in einem Theaterstück. Den Erwachsenen wird erklärt, was eigentlich die Oberlausitz-Fahne bedeutet und wie sie richtig hängen muss.

Karin Wackernagel freut sich über die große Hilfsbereitschaft, die in Oppach für das Sommerfest vorhanden ist. „Von der Gemeinde bekommen wir die Bühne, Mitarbeiter vom Bauhof helfen beim Auf- und Abbau von Bühne und Ständen, Sponsoren stellen tolle Preise für eine Tombola zur Verfügung. Dietmar Hempel sorgt für Musik und Moderation.“ Die Mädchen und Jungen aus der Kita dürfen in der Bäckerei Münch den Kuchen belegen, der am Sonnabend zum Fest verkauft wird. Die Kita-Leiterin unterstreicht, dass zum Sommerfest nicht nur die Oppacher herzlich willkommen sind. „Wir wollen allen zeigen, dass wir zwar (noch) die äußerlich hässlichste Kita in der Region haben, die aber stabile Kinderzahlen und ein hochwertiges Bildungs- und Erziehungsprogramm hat“, sagt Frau Wackernagel. Die Gemeinde Oppach plant einen Ersatzneubau für die Kita.

Sommerfest der Kita „Pfiffikus“ am 19. August, 14.30 bis 18 Uhr, Eintritt für Erwachsene: zwei Euro, Kinder haben freien Eintritt. Der Erlös kommt den Mädchen und Jungen der Kita zugute.