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Naturbad vor dem Start

Jetzt steht auch fest, wer den Imbiss in der Buschmühle in Hauswalde übernimmt - mit Sand-See-Bar.

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© Reiner Hanke

Von Reiner Hanke

Hauswalde. Zu einer Strandbar gehört natürlich Sand. Thea Pohl steckt dafür die Fläche vor dem künftigen Imbiss im Naturbad Buschmühle ab: „Bis dort oben sollte schon Sand liegen“, sagt sie. Mit ihrem Partner Ronald Pohl wird sie die Bar künftig betreiben – die Sand-See-Bar am Strand im Naturbad Buschmühle in Hauswalde. Das steht nun kurz vor dem Start in seine zweite Saison. Der ist in diesem Jahr zum Pfingstwochenende geplant, am 18. Mai. Dann muss auch der neue Imbiss bereit sein, eben die Sand-See-Bar. Deren Betrieb hatte der Badverein ausgeschrieben. Die „al dente Groupe“, eine Dresdner Firma, die auf Catering und auch Gastronomie-Bewirtschaftung spezialisiert ist. So gibt es bereits eine Sand-See-Bar bei Moritzburg.

Die Sand-See-Bar 2 ist nun die neue Schwester. Das Angebot überzeugte den Verein „Naturbad Buschmühle“. Der hält nach dem Rückzug der Kommune vom Bad seit einem guten Jahr die Fäden in der Hand. Hintergrund waren finanzielle Schwierigkeiten noch in der früheren Gemeinde Bretnig-Hauswalde. Die Sand-See-Bar 2 lädt nun bald zum Entspannen direkt an einem der schönsten Naturseen in Sachsen ein, um ein paar Drinks zu schlürfen. Das testeten Vereinsvorsitzender Sven Heinrich und Vereinsmitglied Hans Jürgen Knoth schon mal. Der Verein hat ja auch einiges zu feiern.

Mit der ganzen Familie angerückt

Dazu gehört das Abschneiden bei der Suche nach dem Verein des Jahres in Ostsachsen. Bei der Gala räumten die Hauswalder nicht nur mit 1 000 Euro für den 3. Platz in der Kategorie Kultur ab, sondern holten sogar noch 2 000 Euro für den Publikumsliebling obendrauf. Auf beide Preise sind die Mitglieder stolz. Weil sie auch zeigen, dass die Leute hinter ihrem Bad stehen und welchen Rückhalt der junge Verein schon hat – seit er das Bad vor dem Aus rettete. Das gelang bisher mit erstaunlichen Ergebnissen. 130 Mitglieder zählt der Verein inzwischen. Die Veränderungen können sich schon nach einem Jahr sehen lassen. Und so kommt auch gleich nach der Feier wieder viel Arbeit. Der Verein hat einiges vor. In die Projekte fließt auch das Geld aus der Vereinswahl. Die neuen Edelstahlleitern zum Wasser sind schon montiert. Gerade haben die Vereinsmitglieder die neuen Abwassertanks eingegraben, um die Duschmöglichkeiten im Sanitärgebäude zu verbessern. Eher eine Männersache. Harte Arbeit, zwei Wochenenden lang, von früh bis spät. „Die Frauen haben gemalert“, sagt Sven Heinrich. Nicht nur Wände und Decken, auch Türen im Naturbadblau. Manche Mitglieder seien mit der ganzen Familie angerückt. Im Sanitärgebäude montierte der Verein auch neue Toilettenbecken und stellte Spinde für die Badegäste auf. Die gab‘s bisher nicht. Ein Wickeltisch komplettiert die neue Ausstattung.

Dabei finanziert der Verein das Bad ausschließlich mit den Beiträgen der Mitglieder, durch Spenden-, Sponsoren- und Preisgelder. So steht der Etat für die aktuelle Saison mit 43 000 Euro, 17 000 Euro mehr als im Vorjahr. Dabei seien natürlich auch die ganzen Spenden und Sachleistungen mit eingeschlossen. Auch von der Stadt Großröhrsdorf als Eigentümer. Die beteilige sich mit Sachleistungen im Wert von 3 000 Euro, unter anderem für die Rasenpflege.

Vor allem aber viel, viel Eigenleistung und Liebe der Leute zu ihrem Bad macht den Betrieb möglich. Es sei die Hoffnung gewesen, so Sven Heinrich, dass „das Schicksal des Bades die Leute mobilisiert“. Bisher hat es funktioniert. Vereinsmitglied Hans Jürgen Knoth erzählt vom ehemaligen Lehrerehepaar aus Ohorn, das Grünanlagen pflegt oder vom Lüftungsbauer, der den Schweißbrenner fürs Bad herausholt. „Sie und viele andere helfen uns“, sagt Hans Jürgen Knoth. Die Aufgabe teilen sich durch viele Schultern: „Wenn ich nur an den Kassendienst denke“, so Sven Heinrich. Auch von so manchem Handwerker in der Region, der dem Bad zur Seite springt – für ihre Buschmühle eben. Auch die neuen Abwassertanks hat eine Firma gespendet. Dabei spiele auch der direkte Bezug zum Bad eine Rolle. Jeder sehe, dass er dann im Sommer etwas zur Erholung habe, zum Beispiel an der neuen Strandbar.

Dresdner Bratwurst

Der frühere Kiosk ist inzwischen auch verschwunden, die Fundamente für den neuen sind gelegt. Das wird ein Verkaufswagen mit Gastronomieausstattung sein, den der Verein jetzt angeschafft hat: „Eine zukunftsweisende Lösung“, so Heinrich.

Natürlich wird es nicht nur Cocktails geben. Eine Dresdner Bratwurst gehört zum Beispiel dazu: Von einem Fleischer aus der Region, „den wir kennen und wissen, dass die Qualität gut ist.“ Auch Softeis werde es geben. Der Imbisswagen soll noch mit Farbe aufgemöbelt werden – im Bretterlook, passend zu einer Strandbar, vielleicht auch so ein bisschen wie ein Wimmelbild gestaltet, stellt sich Sven Heinrich vor. Der auch schon einen Ausblick auf das Badfest gibt: vom 1. bis 3. Juni im „18 000 Quadratmeter großen Strandparadies“, für Sven Heinrich „dem schönsten See der Welt“. Der soll noch schöner werden. Dafür soll auch eine weitere Spendenaktion starten in Zusammenarbeit mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Dabei geht es um einen neuen Spielplatz, der im kommenden Jahr gebaut werden soll, mit einem Piratenschiff als Herzstück.

Zum Badfest startet auch der 2. Buschmühlenvierkampf im Fußball, Tischtennis, Volleyball und Schwimmen am 2. Juni von 13 bis 18 Uhr. Maximal acht Mannschaften kämpfen um die Preise. Anmeldung bis 20. Mai unter [email protected] oder unter 0174 2482495 (Startgebühr 20 Euro).