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Naschen, ausruhen, genießen, reiten

Wie die Händler den Harthaer Weihnachtsmarkt erleben. Einblicke aus vier ganz unterschiedlichen Perspektiven.

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© Lutz Weidler

Von Claudia Erbert

Der Weihnachtsmarkt rund um den Froschbrunnen in Hartha soll der schönste sein, sagt man. Vor allem, weil hier die Buden nicht um 21 Uhr, sondern erst dann schließen, wenn der letzte Gast gegangen ist. Normalerweise passt auch das Wetter. Doch Händler, Vereine und die vielen Mitwirkenden des Bühnenprogramms sorgen auch in diesem Jahr für gelungenes Fest und lassen sich vom Regen nicht aus dem Konzept bringen.

Katrin Pieruschka hat selbst auf einem ihrer Indianerstühle Platz genommen. Die werden aus zwei Brettern zusammengesteckt und wurden von ihrem Lebensgefährten, Tischler Eggi, hergestellt.
Katrin Pieruschka hat selbst auf einem ihrer Indianerstühle Platz genommen. Die werden aus zwei Brettern zusammengesteckt und wurden von ihrem Lebensgefährten, Tischler Eggi, hergestellt. © Lutz Weidler
Keine Angst vor großen Tieren hat die kleine Josefine. Sie traut sich nicht nur den Wallach Uwe zu streicheln, sondern reitet auch eine große Runde auf ihm.
Keine Angst vor großen Tieren hat die kleine Josefine. Sie traut sich nicht nur den Wallach Uwe zu streicheln, sondern reitet auch eine große Runde auf ihm. © Lutz Weidler
Auf Wunsch seiner Kunden ist Winzer Arnulf Wagner auf dem Harthaer Weihnachtsmarkt. Die haben sich etwas Besonderes erhofft – und mit dem Winzerglühwein bekommen.
Auf Wunsch seiner Kunden ist Winzer Arnulf Wagner auf dem Harthaer Weihnachtsmarkt. Die haben sich etwas Besonderes erhofft – und mit dem Winzerglühwein bekommen. © Lutz Weidler

Die Neulinge auf dem Indianerstuhl

Gleich am Anfang vom Markt steht ein Kreis aus Indianerstühlen, die aus zwei Brettern zusammengesteckt werden. In der Mitte brennt Holz in einem Feuerkorb. Wenn es gerade nicht zu sehr stürmt, ist es hier richtig gemütlich. Katrin Pieruschka, verkauft die Stühle gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Tischler Eggi. „Wir waren bisher nur die ersten drei Adventswochenenden auf Weihnachtsmärkten und haben noch einen für das Letzte gesucht“, erklärt sie. Hartha war ihre erste Wahl. „Gestern hat ein kleiner Junge mehr als eine Stunde auf einem unsere Stühle geschlafen“, erzählt sie. „Das war so niedlich, dass wir dem Jungen den Stuhl geschenkt haben. Er war so verschlafen, dass er es kaum verstanden hat, aber seine Eltern haben sich umso mehr gefreut“, erzählen die beiden Neulinge aus dem Müglitztal.

Der gewünschte Weinhändler

Erst zum dritten Mal ist Arnulf Wagner in einer Bude auf dem Weihnachtsmarkt zu finden. Seine Kunden haben sich das gewünscht: „Ich bin seit 1991 Weinhändler, seit 2007 selbstständig und war vorher nur auf dem Brunnenfest“, sagt er. „Normalerweise bringe ich den Wein nach Hause und organisiere Verkostungen. Viele haben mich gefragt, ob es nicht auch etwas Besonderes zu Weihnachten gibt.“ Jetzt bietet er seinen Kunden und natürlich auch allen anderen Marktbesuchern seinen Winzerglühwein an. Den gibt es in weiß und rot und kommt bei Kennern besonders gut an. „Wir haben auch Kinderpunsch aus Traubensaft und ein Winzerbrot.“

Uwe und Josefine

Seit vielen Jahren gehört Pierre Fritzsche mit seinen Pferden zu den Harthaer Märkten. Diesmal hat er ein Pony und den Wallach Uwe mitgebracht. Wie immer sind sie ein Magnet für Kinder, doch auch erwachsene Pferdefreunde kommen zum Streicheln. „Normalerweise komme ich mit einem anderen Pferd, aber das hat im Moment ein paar Probleme mit den Hufen, darum ist Uwe mit“, erklärt der Besitzer. Er hat die Pferde mit roten Schleifen und sogar einer kleine Weihnachtsmütze geschmückt. So eine hat auch Josefine auf, die mit ihrer Mama regelmäßig zum Reitunterricht geht und so keine Angst vor dem großen Tier hat. Mutig hält sie es alleine und streichelt den geduldigen Uwe, bevor sie mit ihm in Richtung Steina reitet.

Die alten Hasen

Seit dem ersten Harthaer Weihnachtsmarkt ist das Kinderhaus mit einem Stand vertreten. Die Erzieher geben sich immer besondere Mühe beim Schmücken der Bude. Diesmal ist sie ganz in Silber gehalten. Zwei große Puppenkinder stehen in einer Winterlandschaft und ein Paar Schlittschuhe machen das Bild komplett. „Was so schön aussieht, ist altes Geschenkpapier, dass wir im Keller gefunden haben“, erklärt Kerstin Thanheiser, Leiterin des Kinderhauses, die mit Romana Mohaupt und vielen weiteren Helferinnen Schokoäpfel und Roster verkauft. Doch es gibt auch etwas Neues: „Unser Elternrat hat Cake Pops gebacken.“ Die kleinen Kuchen am Stiel gibt es sonst nirgendwo. Sie sind vor allem bei den Kindern beliebt. Schon auf der Bühne haben die Erzieherinnen diese und die Quarkbällchen gekonnt im Kinderprogramm angepriesen.