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Napoleons Agentin

Ein Heft erinnert an eine fast vergessene Frau – und Verwandte der Gräfin Cosel.

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Stolpen. Jürgen Engemann, Verfasser der Schriftenreihe „Geschichten um Bischofswerda“, hat eine neue Publikation veröffentlicht. Darin erinnert er an die sächsische Gräfin Auguste Charlotte von Kielmannsegg, geborene von Schönberg. Sie wurde 1777 in Hermsdorf bei Dresden geboren, war mit Gräfin Cosel verwandt und eine glühende Anhängerin des französischen Kaisers Napoleon. Diese Begeisterung geht auf das Jahr 1797 zurück, als die Gräfin gemeinsam mit dem Kunstmaler Josef Maria Grassi nach Italien reiste. Später suchte sie gezielt den Kontakt und besuchte den Kaiser in St. Cloud. Zeitweise lebte sie auch in Paris. Außerdem unterhielt sie Kontakte zum französischen Polizeiminister Joseph Fouché und soll selbst als Agentin für die französische Geheimpolizei gearbeitet haben.

Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Kontakte erwies sich Auguste von Kielmannsegge als wichtigste Informantin für Kaiser Napoleon. Nach dessen Sturz setzte sie sich für dessen Rückkehr aus der Verbannung ein und soll ihn nach späteren Aussagen einer Kammerfrau auch auf Elba besucht haben.

Auf knapp 20 Seiten schildert Jürgen Engemann das Leben der Gräfin. Das Heft ist reich illustriert mit zahlreichen historischen und heutigen Ansichten von Schlössern. Kleinere Beiträge widmen sich dem Leben von Männern, an deren Seite Auguste Charlotte von Kielmannsegg mehr oder weniger konspirativ wirkte. (SZ)

Das Heft kostet 8 Euro. Verkauft wird es bei Foto-Schaarschmidt an der Bahnhofstraße in Bischofswerda.