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Name fürs neue Pflegeheim gesucht

Der Ausbau am Bautzner Berg geht voran. Die Kamenzer können nun mitbestimmen, wie das Haus künftig heißt.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Kamenz. Seit dem Wochenende hängen die großen Banner vor dem künftigen Pflegeheim am Bautzner Berg. Mitarbeiter gesucht, Bewerbungen erwünscht, steht darauf. Und auch die Heimplätze können seit geraumer Zeit beantragt werden. Seitdem steht das Telefon von Kathleen Hantschke nicht still, füllt sich ihr Mailfach in Windeseile. Die junge Frau ist die künftige Hausleiterin. 26 Jahre jung, selbstbewusst und voller Elan, wie ein alter Hase. Seit vier Jahren arbeitet sie für die Azurit-Gruppe, welche das Pflegeheim am Haselweg bauen lässt. In viele Heime durfte die gebürtige Dresdnerin hineinschnuppern, zuletzt war sie im Odenwald. Erfahrungen hat die studierte Gesundheits- und Sozialmanagerin gesammelt. „Nun komme ich zurück nach Sachsen. Nach Hause“, freut sie sich auf die Aufgabe in Kamenz. Bald ist es so weit.

Denn die Bauendphase im Pflegeheim am Bautzner Berg ist eingeläutet. Seit der Grundsteinlegung im April 2016 sind knapp elf Monate vergangen. Der Rohbau ist gewachsen, der Innenausbau hat längst begonnen. „Dank des relativ milden Winters sind die Bauarbeiten bisher genau nach Zeitplan verlaufen“, so Kathleen Hanschke. „Wir sind sehr optimistisch, die Bauarbeiten fristgerecht abschließen zu können.“ Eine Inbetriebnahme des Heimes ist für den 1. September 2017 geplant. Bereits Ende Juli erwartet die Azurit-Gruppe die Übergabe des Areals aus den Händen der beauftragten Bau- und Transportgesellschaft Lindner mbH. „Dann haben wir noch den August, um das Haus zu möblieren und alles bezugsfertig zu gestalten.“

Eröffnung für 1. September geplant

Insgesamt 115 Pflegeplätze mit 95 Einzel- sowie zehn Doppelzimmern werden für die künftigen Bewohner vorgehalten. Das Interesse sei groß. Bereits jetzt haben sich viele Kamenzer aber auch Menschen aus dem Umland zum Prozedere kundig gemacht. Die ersten Pflegeplatz-Anträge sind in trockenen Tüchern. „Immer wieder erzählen uns die Leute, dass sie mehrere Anträge in diversen Einrichtungen im Umkreis bis zu 30 Kilometer laufen haben, sich aber riesig freuen würden, wenn es mit Kamenz klappen würde“, so Kathleen Hanschke.

Das versteht auch Oberbürgermeister Roland Dantz nur zu gut. „Es wäre ein Armutszeugnis für eine Stadt, wenn die Bewohner ihre Angehörigen sonst wohin schaffen müssen, nur damit sie im Alter gut versorgt sind“, meint er. Dies sei ein großer Ansatz in der Argumentation gewesen, die am Ende die Stadträte final entscheiden mussten. „Es war ein schwieriges Ringen um den Standort. Doch wir sind optimistisch, dass sich das gelohnt hat“, so das Stadtoberhaupt. „Wir werden auch weiterhin jedem Investitionswilligem den roten Teppich ausrollen. Das Thema ist zu wichtig für uns alle!“

Am Haselweg 1 finden die neuen Bewohner auf jeden Fall ab Herbst 2017 ihr neues Zuhause. „Die hellen, freundlichen und modern eingerichteten Zimmer entsprechen den neuesten Qualitäts-, Komfort- und Sicherheitsanforderungen. 80 Prozent werden in Einzelzimmern untergebracht, doch auch die Doppelzimmer sind nötig, um die steigende Nachfrage für Paare abzudecken“, so Kathleen Hanschke.

Behüteter Wohnbereich

Neben der ganzheitlichen Pflege wird im Erdgeschoss übrigens ein behüteter Wohnbereich geschaffen. Dieser ist dennoch nicht abgeschlossen, sondern offen gestaltet. „Die Azurit-Gruppe ist ein Freund von Freiheit. Gerade die Klientel der Demenzerkrankten hat einen außergewöhnlichen Freiheitsdrang. Besondere Sicherheitstechnik macht es möglich, dass sie sich dennoch frei bewegen können. Und sich trotzdem unter ständiger Obhut befinden“, so die Hausleiterin.

An diesen Wohnbereich grenzt ein Demenz-Garten. Im ersten sowie zweiten Obergeschoss befinden sich die restlichen Zimmer – mit jeweiligen separaten Aufenthalts- und Essbereichen. Dass bei der Azurit-Gruppe frisch gekocht wird, ist ein zusätzliches Plus. „Wir wollen auf regionale Produkte setzen. Es wird passieren, dass der Koch früh auf den Wochenmarkt fährt und frische Zutaten für Mittag einkauft“, so Kathleen Hanschke. Die Azurit Catering GmbH zeichnet als Dienstleistungsunternehmen für die Bereiche Küche und Unterhaltsreinigung verantwortlich. Außerdem werden 80 Mitarbeiter im Haus tätig sein – gesucht werden deshalb schon jetzt Leute im Bereich Pflege, Betreuung, Verwaltung und Haustechnik.

Fehlt nur noch der passende Name fürs Seniorenzentrum. Diesen können sich die Kamenzer selbst einfallen lassen. Am 27. März startet ein Wettbewerb dafür. Vorschläge dürfen auf vorgedruckten Karten bis zum 10. Mai eingesandt werden. Dann feiert Kamenz sein Frühlingsfest. Eine fünfköpfige Jury wird anschließend den Favoriten küren. Zum Tauf- und Baustellenfest Anfang Juni soll der neue Name offiziell verkündet werden. Unter allen Einsendern wird außerdem ein Gewinner ausgelost: Dieser darf sich auf ein Grillfest für zehn Personen freuen.

Namensvorschläge können bis 10. Mai im Rathaus im Azurit-Briefkasten eingeworfen werden. Die Flyer liegen ebenfalls im Rathaus aus. Auch per E-Mail ist der Vorschlag möglich an [email protected].