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Nachwuchs für Freitals Wirtschaft

Drei Unternehmen eröffnen im Technologiepark ihren neuen Firmensitz. Die Gründe für den Umzug sind ähnlich.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Heller, freundlich, größer. Auf diese Formel verkürzt André Roßberg die Vorteile seines neuen Firmensitzes im Freitaler Technologiepark. „Es war ein großer Traum, etwas Eigenes zu haben und nicht mehr Miete zahlen zu müssen“, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens Elbatronic. Mit seinen 18 Mitarbeitern ist er vor sechs Wochen vom Felsenkeller-Areal in Dresden-Plauen nach Freital gezogen. Am vergangenen Freitag wurde der 1,3 Millionen Euro teure Neubau offiziell eröffnet – und steht damit in Freitals größtem Gewerbegebiet nicht allein.

Elbatronic hat sich auf das Bestücken von Leiterplatten in kleinen und mittelgroßen Serien spezialisiert. Die Leiterplatten, die mit Dioden und Verbindungen ausgestattet werden, kommen zum Beispiel in Schlössern für Spinde zum Einsatz, regeln den Sound in Gitarrenverstärkern oder steuern die Stromabgabe von Solaranlagen. Außerdem bietet das Unternehmen komplette Steuersysteme, wie zum Beispiel für Strickmaschinen, an.

Während große Leiterplatten-Bestücker kaum auf spontane Änderungswünsche der Kunden eingehen könnten, ist das für seine Firma kein Problem. Zu den Auftraggebern gehören Unternehmen aus ganz Deutschland. Rund 2,4 Millionen Euro Umsatz hat Elbatronic im vergangenen Jahr gemacht. Für dieses Jahr rechnet Geschäftsführer Roßberg mit vier Millionen. „Wir haben noch einmal ordentlich draufgepackt“, sagt der 39-Jährige, der aus Freital kommt. Schon vor dem Umzug nach Freital hat er seine Belegschaft von 14 auf 18 Stellen erweitert.

In der neuen Halle haben nun nicht nur die Mitarbeiter ausreichend Platz, sondern auch die Maschinen. „Der Maschinenpark könnte sogar noch erweitert werden“, sagt Roßberg, der das Unternehmen vor vier Jahren gegründet hat. „Wir haben noch Potenzial.“ Das Felsenkeller-Areal hat er verlassen, weil die Flächen dort mit 300 Quadratmetern zu klein wurden. In Freital hat der Unternehmer nun in seinem futuristisch anmutenden neuen Firmensitz 800 Quadratmeter zur Verfügung.

Eine Million für den Neubau

Auch der Neubau direkt nebenan ist gerade fertig geworden. Die Firma Hollstein um Geschäftsführer Andreas Altewischer zog ebenfalls von Dresden nach Freital und investierte im Technologiepark rund 1,2 Millionen Euro. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung sogenannter Entstaubungsanlagen und deren Montage spezialisiert. Zum Einsatz kommen sie in der Industrie überall dort, wo zum Beispiel Staub entsteht, der aus Gesundheitsgründen oder technologisch bedingt abgesaugt werden muss. Zu den Kunden zählen die Dresdner Zigarettenfabrik F6 und Dr. Oetker.

Die dritte neue Firma im Technologiepark ist die Sächsische Haustechnik. Der neue Standort soll zwar erst Anfang Dezember mit einem kleinen Adventsfest offiziell gefeiert werden. Der Großhandel für Fachhandwerker ist aber schon seit einigen Wochen geöffnet.

Die Filiale war zuvor zehn Jahre lang an der Tharandter Straße im Plauenschen Grund angesiedelt. Die Betonhalle, die eigentlich einmal eine Essenhalle für das Eisenhammerwerk auf der anderen Straßenseite werden sollte, war zu klein geworden. Im Neubau ist nun ein wenig mehr Platz als im alten Domizil. Statt 5 000 Einzelteile können die zwei Mitarbeiter dort künftig 6 500 anbieten. Außerdem werden die Energiekosten dank einer Luft-Wärme-Pumpe, die der Umwelt Wärme entzieht und diese auf ein höheres Temperaturniveau hebt, erheblich niedriger sein. Eine Million Euro flossen in den Neubau.