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Nachbarn klagen gegen Asylheim

Anwohner ärgern sich über die Unterkunft in Pappritz. Nun sammeln sie Geld, um vor Gericht zu gehen.

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Seit März wohnen rund 60 Flüchtlinge im ehemaligen Pappritzer Hof. Mindestens genauso lange gibt es dagegen Widerstände aus der Bevölkerung.

Nun haben zwei Nachbarn Klage gegen das Heim am Pappritzer Höhenweg beim Verwaltungsgericht eingereicht. Zuvor war ein Widerspruch gegen die Umnutzung des Hotels in eine Flüchtlingsunterkunft gescheitert. Diese hatten die direkten Anwohner im Januar bei der Landesdirektion eingereicht. Ende Juni wurde der Widerspruch für unzulässig erklärt. Nun beschreiten die Nachbarn den Klageweg beim Verwaltungsgericht. „Am 2. Juli sind zwei Klagen gegen das Heim eingegangen“, bestätigte Gerichtssprecher Hanns-Christian John.

Die Anwohner kritisieren mehrere Punkte: Sie stört hauptsächlich der ungenügende Brandschutz und der geringe Abstand zur Nachbarbebauung. Außerdem bemängeln sie, dass es um das Heim zu wenig Außenfläche gibt, auf der sich die Bewohner aufhalten können. Ein weiteres Problem: der Lärm. Die Kläger wollen erreichen, dass der Standort als Asylbewerberheim komplett aufgegeben wird.

Wie die Bürgerinitiative Dresden-Pappritz mitteilte, haben Widerspruchsverfahren und Anwaltskosten bisher rund 6 500 Euro gekostet. Weil allein die direkten Nachbarn klageberechtigt sind, haben sich 60 Pappritzer Familien mit ihnen solidarisiert und kommen gemeinsam für die Kosten auf. Rund ein Jahr wird es dauern, bis ein Urteil fällt. (sim)