Merken

Nachbarkreis entlastet Eltern

Der Eigenanteil für Schülertickets sinkt deutlich. Nun muss nur noch das Busangebot in Medingen angepasst werden.

Teilen
Folgen
NEU!
© Thorsten Eckert

Medingen. Wenn das mal keine positiven Nachrichten für alle Medinger Eltern sind, die ihre Kinder nach Radeburg auf die Oberschule schicken. Denn nachdem im vergangenen Jahr vor allem Negativschlagzeilen rund um die Buslinie 308 den Schülerverkehr bestimmt haben, kommt nun der Landkreis Meißen den Eltern einen gewaltigen Schritt entgegen. Grund: Auf seiner letzten Sitzung hat der Meißner Kreistag ein umfangreiches Paket zur Entlastung der Eltern bei den Kosten des Schülerverkehrs geschnürt.

Landrat Arndt Steinbach (CDU) hat gegenüber der SZ erklärt, dass der von den Eltern zu tragende Eigenanteil für den Schülerverkehr in den kommenden drei Jahren bei nur 15 Euro monatlich liegen soll. Ein kräftiger Nachlass! Ursprünglich sollte lediglich eine leichte Absenkung von 23,50 Euro auf 23 Euro erfolgen. Doch auf Antrag der vier Fraktionen von CDU, Die Linke, FDP/Freie Wähler sowie AfD wurde der Eigenanteil letztendlich auf die beschlossenen 15 Euro gedrückt. Der Kreis verliert dadurch rund 690 000 Euro pro Schuljahr.

Wird es in Zukunft schlechter?

In der Radeburger Heinrich-Zille-Oberschule profitieren von diesem Beschluss vor allem Schüler aus dem Ortsteil Medingen der Gemeinde Ottendorf-Okrilla. Allerdings plant der Landkreis Bautzen mit der Vergabe des Busverkehrs in seiner Zuständigkeit zum 1. Januar 2019 auch eine deutliche Veränderung der eingangs erwähnten Linie 308. Diese soll in die beiden Linien 317 und 318 aufgesplittet werden.

Nach dem, was bisher bekannt ist, droht damit aber möglicherweise eine deutliche Verschlechterung des Schülerverkehrs auf dieser Linie. Nicht nur für die Medinger, sondern auch für Kinder aus Großdittmannsdorf und Radeburg. So haben die Schüler aus den Radeburger Nachbargemeinden beispielsweise überhaupt keine Chance, pünktlich zur nullten Stunde zu erscheinen. Denn der Bus kommt erst neun Minuten nach Unterrichtsbeginn in Radeburg an. Ein ähnliches Problem gibt es nach aktuellen Informationen beim Beginn der ersten Schulstunde. Diese fängt 8.10 Uhr an, die 308 kommt aber nur zwölf Minuten vorher an. Die Erfahrungen im vergangenen Schuljahr haben gezeigt, dass dieses Zeitfenster zu knapp ist, um rechtzeitig im Klassenzimmer zu sein. Das Landratsamt in Meißen will sich deshalb laut Dezernent Andreas Herr schnellstmöglich mit den Bautzenern zusammensetzen und an einer Lösung arbeiten. (ste/pa/gör)