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Nabu kauft den Steigerturm

Naturschützer bauen das alte Feuerwehrgebäude in Ebersbach aus. Der Kreisverband hat noch weitere Baustellen.

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© Matthias Weber

Von Gabriela Lachnit

Ein weiteres Gebäude in Ebersbach, das unter Denkmalschutz steht, bleibt erhalten und wird weiter ausgebaut. Der Kreisverband Löbau des Naturschutzbundes (Nabu) kann jetzt das Haus in der Ludwig-Jahn-Straße kaufen. Das Gebäude gehört der Stadt Ebersbach-Neugersdorf, die es an den Nabu veräußert. In dem Ziegelbauwerk mit der markanten Form hat der Nabu-Kreisverband seinen Sitz.

Dem Verein sei es wichtig, dass ihm das Gebäude gehöre, unterstreicht Ronny Goldberg vom Vorstand des Kreisverbandes, denn es gebe noch viel zu tun. Man wolle Sicherheit, bevor der Verein weiter in das Denkmal investiere. Die Mitglieder haben schon etliches saniert: In den Jahren seit 1995, als der Verein den ehemaligen Steigerturm – eine Einrichtung der Feuerwehr – von der Stadt Ebersbach gepachtet hatte. Damals gingen die Mitstreiter daran, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude für die Zwecke des Vereins herzurichten. Im Erdgeschoss entstand eine Werkstatt, in der zum Beispiel Nistkästen gezimmert werden. Im ersten Obergeschoss befindet sich das Büro. Unter dem Dach haben die Naturschützer erst vor Kurzem den Vortragsraum neu hergerichtet: Es wurde gemalert, neuer Fußboden eingebracht, die Decke gedämmt und neu gestaltet, Regale und Vitrinen wurden umgestellt und ebenfalls neu ausgestaltet. Hier finden Vorträge statt. Allerdings führe zu diesem Raum eine schmale Wendeltreppe, die vor allem älteren und gehbehinderten Menschen die Teilnahme an Vorträgen erschwert. Aber das Gebäude gebe nichts anderes her, sagt der Landschaftsökologe Goldberg.

Eine der nächsten Baustellen des Vereins ist die Umgestaltung des Geschosses, in dem das Büro und eine Mini-Küche für die Vereinsmitglieder zu finden sind. Das Mobiliar stammt noch aus Vorwendezeiten, die Computertechnik ist längst nicht auf neuestem Stand. Auch ein neuer Fußboden ist erforderlich, vielleicht sogar Dielung, meint der Landschaftsökologe. Beim Kreisverband des Nabu hofft man, dass es künftig möglich sei, jemanden fest für die Büroarbeit einzustellen. Jetzt wird vieles von zwei Personen bewältigt, die jeweils acht Stunden in der Woche für den Kreisverband tätig sind. „Der Rest wird alles im Ehrenamt erledigt“, betont Goldberg.

Eine weitere Baustelle für den Verein ist dessen Internet-Auftritt. „Auch hier wollen wir etwas tun, damit wir künftig immer auf aktuellem Stand sind und die Nutzer der Seite mit aktuellen Informationen versorgen können“, unterstreicht der Landschaftsökologe. Er schildert weiter, dass der Verband zwar rund 90 Mitglieder habe, davon aber nur 15 bis 20 richtig aktiv sind. Die sind dann auch dabei, wenn es an die Wiesenpflege geht. Viele kleinere Wiesenflächen im Altkreis Löbau, die nicht mehr bewirtschaftet werden, pflegt der Nabu-Kreisverband, indem regelmäßig Gehölze entfernt werden. Ohne diese Pflege würden sich die Flächen schon nach wenigen Jahren von Wiese in Wald verwandeln. Bei dieser Pflege geht es meist um Handarbeit. Die Flächen sind oft sehr nass oder sehr trocken und häufig auch steil, sodass Technik kaum zu nutzen ist. Außerdem pflegt der Verein viele Teiche in der Region. Das, die Wiesenpflege und anderes dokumentiert der Kreisverband in einem Flyer, den er demnächst herausgeben will. Mit dem Papier sollen die Angebote das Nabu vor Ort präsentiert werden – zum einen, damit Interessenten die Arbeit des Nabu kennenlernen können und zum anderen angeregt werden, sich selbst für den Schutz der Natur einzusetzen und beim Nabu aktives Mitglied zu werden. Ein Beispiel der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ist die Zusammenarbeit mit der Jahnschule in Ebersbach, die sich gleich schräg gegenüber des Vereinssitzes befindet. „Begeistert sind die Schüler immer, wenn sie bei Heinz Förster in Ebersbach in der Wildtier-Auffangstation reinschauen dürfen“, berichtet Goldberg. Förster ist Mitglied im Verein und kümmert sich um verletzte Wildtiere.

Veranstaltung des Nabu mit dem Verein Lebens(T)räume: Lesung mit Susanne Dohrn „Das Ende der Natur. Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ am 25. März, ab 19 Uhr, im Kultur- und Bildungszentrum in der Thälmannstraße 38 in Neugersdorf. Eintritt frei.