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Mutter nach Babytod in U-Haft

Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln aktuell im Fall eines toten Säuglings. Die Mutter des erst drei Wochen alten Jungen hat ihre Schuld bereits eingeräumt.

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© Symbolfoto: dpa

Von Alexander Schneider

Dresden. Eine 23-jährige Frau steht unter dem Verdacht, ihren neugeborenen Sohn getötet zu haben. Die junge Mutter sitzt seit dem Wochenende in Untersuchungshaft.

Die noch rätselhafte Tat hat sich bereits in der Silvesternacht in Bühlau ereignet. Die Mutter hatte den Rettungsdienst alarmiert und angegeben, ihr erst drei Wochen alter Junge leide an Atemnot. Für das Baby kam aber offenbar jede Hilfe zu spät. Nachdem die Rettungsleitstelle noch in der Neujahrsnacht die Polizei informiert hatte, ergab sich der Verdacht, dass das kleine Kind keines natürlichen Todes gestorben war. Bei der Obduktion des Neugeborenen fanden die Rechtsmediziner schließlich Hinweise auf eine Gewalteinwirkung.

Am Freitag nahmen die Beamten die 23-jährige Mutter vorläufig fest. „In ihrer Vernehmung räumte sie die Tat ein“, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase, der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft. „Wir ermitteln jetzt wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge.“ Ein Ermittlungsrichter hat noch am Sonnabend einen Haftbefehl gegen die Verdächtige in Vollzug gesetzt. Die Frau sitzt nun in Untersuchungshaft. Als Grund nannte Haase Fluchtgefahr. Zur genauen Todesursache machte Haase keine Angaben. Unklar ist auch, ob die Frau möglicherweise überfordert in ihrer Mutterrolle war. Zum Motiv äußerte sich die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht weiter. Die Beamten stünden mit ihren Ermittlungen noch ganz am Anfang, hieß es am Dienstag. Die Polizei war zunächst von einem plötzlichen Kindstod bei dem Säugling ausgegangen. „In solchen Fällen veranlassen wir fast immer eine Obduktion“, so Haase weiter.

Nach SZ-Informationen soll die Mutter in der Bühlauer Wohnung alleine mit ihrem Kind gelebt haben. Sie hat zwei weitere Kinder, die allerdings nicht bei ihr wohnen. Zum Motiv lässt sich derzeit nur spekulieren. Denkbar ist, dass die junge Frau mit ihrer Lebenssituation überfordert war.