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Mutter klagt vor Landgericht auf Schmerzensgeld

Eine Erzieherin soll Kinder in der Kita Spatzennest in Ziegra misshandelt haben. Das ist ein Fall für die Justiz.

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© dpa

Von Jens Hoyer

Döbeln. Vor knapp drei Jahren war eine Erzieherin der Kita Spatzennest in Ziegra von einem Tag auf den anderen beurlaubt worden. Grund war ein Brief des Elternrates der Kita an die Stadtverwaltung. Die Erzieherin soll mit Krippenkindern sehr rüde und unfreundlich umgesprungen sein. Die Kinder hatten Angst vor ihr und zeigten das in ihrem Verhalten. Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft waren zwar eingestellt worden, aber Silke Noffz will die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Sie hatte die Erzieherin und die Stadtverwaltung auf Schmerzensgeld für ihre damals noch nicht ganz dreijährige Tochter verklagt. Das war schon 2015. Am Freitag wird der Fall beim Landgericht in Chemnitz verhandelt. Es ist bereits der zweite Termin, zu dem weitere Zeugen geladen wurden, sagte Silke Noffz.

Als das kleine Mädchen damals in die Gruppe der Erzieherin gewechselt war, habe es plötzlich Verhaltensauffälligkeiten gezeigt, die sich mit Vorkommnissen in der Kita erklären lassen, erzählte die Mutter. Sie hatte ihre Tochter sofort aus der Einrichtung genommen, ihren ältern Sohn zwei Monate später. Bis heute sei ihre Tochter mit psychischen Problemen in Behandlung. Im Landgericht habe das Kind die Erzieherin wiedergesehen. „Den Schreck konnte man ihr im Gesicht ablesen“, sagte die Mutter. Das Mädchen habe daraufhin nachts wieder eingenässt. Das Kind habe auch starke Neurodermitis. „Das könnte unter psychischem Stress entstanden sein“, sagte Jens Noffz, der Onkel des Mädchens. Wie er sagte, gehe es nicht in erster Linie ums Geld. „Wir wollen, dass endlich die Fakten auf den Tisch kommen und die Dame zur Verantwortung gezogen wird.“

Nach Aufkommen der Vorwürfe war die Leiterin der Kita zurückgetreten. Die Stadtverwaltung hatte das Personal komplett ausgewechselt. Die damals in Verdacht geratene Erzieherin durfte später wieder arbeiten – allerdings mit größeren Kindern.