Merken

Muskulöse Männer für die Görlitzer Bühne gesucht

Für das Musical „The Producers“ werden noch Statisten gesucht. Sie haben das Glück, mit „La Cage“-Star Adrian Becker auf der Bühne zu stehen.

Teilen
Folgen
© Marlies Kross

Von Ines Eifler

Görlitz. Vor anderthalb Jahren ließen sie ihre Muskeln auf einer Party des Pluto im Hades spielen: vier junge Männer, die ein Mitarbeiter des Görlitzer Theaters im Fitnessstudio angesprochen hatte und die bereit waren, als Statisten in der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ mitzuwirken. Für das Musical „The Producers“, das am 20. Mai in Görlitz Premiere hat, sucht das Theater wieder nach jungen Männern. „Sie sollten jung sein, gut aussehen und bereit, auch knapp bekleidet auf der Bühne zu stehen“, sagt Regisseur Sebastian Ritschel, der für die Inszenierung des weltberühmten Musicals vorübergehend aus Münster nach Görlitz zurückgekehrt ist.

Und nicht nur er allein. Sebastian Ritschel hat auch den Schauspieler, Tänzer und Sänger Adrian Becker gewonnen, wieder in einem Görlitzer Stück mitzuwirken: Adrian Becker, der 2015 in Ritschels Inszenierung „Käfig voller Narren“ mit blonder Lockenperücke in tollen Kleidern als schillernder Revuestar Zaza das Publikum begeisterte. In den „Producers“ spielt er nicht die Hauptrolle, aber er spielt wieder einen schwulen Mann im Showbusiness. Adrian Becker ist Roger De Bris, der auserkoren ist, als schlechtester Regisseur aller Zeiten das schlechteste Musical aller Zeiten zu inszenieren. Und der durch Zufall in die Lage gerät, selbst den Star seiner Show zu spielen: Adolf Hitler. Dass er das nicht so tut wie erwartet, sondern so, dass die Theaterwelt das Ganze als Parodie versteht und bejubelt, macht das Stück zur Komödie.

„Als Hitler nutze ich natürlich die Klischees, die man erwartet, um die Figur dieses Verbrechers zu derangieren“, sagt Adrian Becker und rollt dabei das „R“ laut und lange. Auch für die Darstellung des schwulen Regisseurs Roger De Bris bedient er sich am Klischee. „Aber das Anliegen der Rolle ist ja nicht, dass man über Schwule lacht“, sagt Adrian Becker. „Das wäre sehr einfach. Sondern das Publikum soll mit den Figuren lachen und darüber, wie sie mit den Situationen umgehen, in die sie geraten.“ Dabei kommen laut Sebastian Ritschel nicht nur „die Schwulen“ als Randgruppe vor, sondern auch „die Alten“, „die Juden“, „die Theaterleute“ und „die Schwarzen“. Das alles in einer ungeheuer bunten, kostümreichen, aufwendigen und turbulenten Inszenierung. „Es ist das größte Stück des Görlitzer Theaters in dieser Spielzeit“, sagt Sebastian Ritschel. „Und das Stück mit den meisten Pailletten“, sagt Becker.

Doch was haben die gesuchten Görlitzer Statisten darin zu tun? Roger De Bris ist am Broadway eigentlich längst abgemeldet, lebt aber in seiner eigenen Welt, parallel zur Realität, die ihm die Hoffnung lässt, berühmt zu sein. Er wohnt in einer Art WG mit verschiedenen anderen farbenfrohen Gestalten. Und einige davon möchte Sebastian Ritschel mit den gesuchten jungen Männern besetzen. „Sie würden das Bild vervollständigen“, sagt er. „Und ich brauche natürlich einen Diener, der Champagner serviert“, sagt Adrian Becker.

Aber auch einige „Deutsche Tugenden“, die in der Hitler-Show als Figuren in originellen Kostümen auftreten, sollen von Statisten dargestellt werden. Junge Männer, die Lust haben, in dieser Produktion des Theaters an der Seite von Adrian Becker mitzuwirken, können sich beim Theater unter [email protected] melden.

Premiere „The Producers“ am Sonnabend, 20. Mai 2017, 19:30 Uhr im Gerhart-Hauptmann-Theater, Görlitz, Theaterplatz 1. Kartentelefon: 03581 474747