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Musik mit Fässern, Kisten und Besen

Das ist der Rhythmus, bei dem die Colmnitzerin Sandra Köllner gerne dabei sein wollte. Sie rief an und hatte Glück.

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© Hagen Wolf/MDR JUMP

Von Franz Herz

Colmnitz. Stomp, das ist eine Show mit Rhythmus aller Art, mit Fingerschnipsen, Besenschwingen oder Mülltonnenklappern, Streichholzschachteln, Spülbecken oder Einkaufswagen. Alle möglichen Dinge aus unserem Alltag werden dort zum Musikinstrument. Sandra Köllner, Kauffrau aus Colmnitz, hatte davon schon gehört, es auch mal im Fernsehen mitbekommen und wollte das auch gerne einmal mit eigenen Augen sehen.

Seit 25 Jahren ist die Show weltweit unterwegs. In New York und London gehören die musikalischen Müllwerker seit Jahren zu den Kassenmagneten, wie die Veranstalter mitteilen. Jetzt gastiert Stomp mit seiner aktuellen Show im deutschsprachigen Raum, unter anderem in der Oper Leipzig. Stomp ist das englische Wort für stampfen. Das kann aber sehr viel heißen, und mit dem richtigen Rhythmus kann aus tumbem Stampfen mitreißende Musik werden.

Für Sandra Köllner traf es sich gut, dass vor 14 Tagen das MDR-Programm Jump dafür ein Gewinnspiel angeboten hat. „Ich habe dort angerufen, Glück gehabt und bin durchgekommen“, erzählt die 37-Jährige. Dabei hat sie zwei Karten für die Stomp-Aufführung vergangenen Mittwoch in der Oper Leipzig gewonnen.

Ein exklusiver Workshop

Ihr Mann, Mario Seppelt, war davon auch begeistert und ist gerne mitgekommen. „Wenn er nicht gewollt hätte, dann hätte mich unsere zehnjährige Tochter begleitet. Die wollte das auch gerne. Aber wir hatten eben nur zwei Karten“, sagt die Gewinnerin. Sandra Köllner arbeitet als Einzelhandelskauffrau in einem Bastelgeschäft in Dresden. Ihr Partner ist auf dem Bau beschäftigt.

Dank MDR-Jump hatten die beiden ein schönes Geschenk für sich passend zum Valentinstag bekommen. Dabei hatten die Colmnitzer mehr gewonnen als nur die Eintrittskarten. Die kann ja jedermann kaufen. Aber am Nachmittag vor der Show waren sie Teilnehmer eines Workshops mit Stomp-Darstellern. Dabei lernten sie direkt von ihnen, mit kuriosen Geräten Rhythmus zu machen. „Wir haben mit den Füßen, ja dem ganzen Körper getrommelt, auf leeren Kisten, Fässern und sonst allem Möglichen. Es war ein Riesenspektakel und hat richtig viel Spaß gemacht“, erzählt Sandra Köllner. Mit einfachen Straßenbesen haben sie Musik gemacht. Das hätten sie sich vorher nicht träumen lassen.

Als sie dann abends in den Zuschauerreihen saßen und die Show genossen, konnten sie so natürlich viel besser nachvollziehen, welche Leistungen die Darsteller auf der Bühne vollbrachten. Sie wussten jetzt, was dahintersteckt, wenn Dinge des Alltags sich zu singendem Müll verwandeln, wenn auf der Bühne sinfonischer Schrott zu erleben war und Musik mit Besen und Schaufel gespielt wurde. Nach knapp zwei Stunden war die Show vorbei. Sandra Köllner und Mario Seppelt fuhren von Leipzig wieder in Richtung Colmnitz, müde, glücklich und mit einem ganz neuen Gefühl für Rhythmus im Blut.