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Munition im Papierkorb entsorgt

Eine Döbelnerin bunkert Waffen und Munition. Das Verfahren gegen sie wird eingestellt.

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© Symbolbild. dpa

Döbeln. Die Pistole wollte die Angeklagte als Dekoration in ihr Wohnzimmer hängen. Das erklärt die 44-jährige Döbelnerin in der Verhandlung vorm Amtsgericht Döbeln. Ihr wird vorgeworfen, vorsätzlich unerlaubte Waffen und Munition zu besitzen. Bis zum 8. oder 9. Januar 2015 soll sie eine Patrone Kaliber 22 long life in Besitz gehabt und sie in Großweitzschen in der Spielothek „Heiterer Blick“ in einen Papierkorb geworfen haben. Bei einer späteren Wohnungsdurchsuchung in der Teichstraße fand die Polizei zwei Pistolen. Zudem hatte sie eine nicht zugelassene CO2-Waffe, Griff- und Verschlussstücke zweier Schreckschusspistolen und eine weitere Patrone Kaliber 22 long life daheim.

Mit der Patrone entsorgte die Frau in Großweitzschen gleichzeitig ihren abgelaufenen Personalausweis. Dadurch kam die Polizei ihr auf die Spur. Die Angeklagte, die wegen psychischer Probleme EU-Rente bezieht, gesteht die Tat: „Es war Quatsch, was ich gemacht habe.“ Schon 2012 war die Frau wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt worden. 2013 wegen des Führens von Schusswaffen. Damals erhielt sie Arbeitsstunden. Der Waffenbesitz wurde ihr untersagt. Die Munition und die Waffen hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei bei einer früheren Wohnungsdurchsuchung zurückgelassen. Die Patronen bekam sie geschenkt. Die Schreckschusspistole kaufte sie im Riesapark. Bei einer Pistole übermalte sie das Zulassungszeichen schwarz. 2013 war sie Mitglied in einem Schützenverein. Demnach kennt sie die Waffengesetze.

Weil Waffen und Patronen bei der Durchsuchung zurückgelassen wurden und eine Verurteilung nicht beträchtlich ins Gewicht fallen würde, stellt die Staatsanwaltschaft den Antrag, das Verfahren einzustellen. Richterin Christa Weik stimmt dem zu. (hk)