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Multikon räumt in Nürnberg ab

Die Großenhainer konnten mit ihrem Rasenmäher auf der internationalen Erfindermesse am Wochenende punkten.

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Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Mike Freudemann und seine Mitarbeiter könnten sich eigentlich schon entspannt zurücklehnen. Der Geschäftsführer der Multikon GmbH weiß immerhin, dass er bereits Ende September die Verkaufszahlen von vergangenem Jahr erreicht hat. Ein gutes Geschäftsjahr liegt hinter ihnen. „Also nicht, dass wir uns falsch verstehen! Wir haben deshalb keinen opulenten Kontostand zu verzeichnen. Aber das Betriebsergebnis ermöglicht uns den Einkauf und die Vorproduktion für Baugruppen der Multikon-Erzeugnisse für das kommende Jahr“, erklärt Freudemann.

Teile, die wieder zu jenen gelben Flitzern verbaut werden müssen, die seit 2012 bundesweit von sich reden machen. Der Multikon Rasenmäher aus Großenhain, einst von Konrad Freudemann, Geschäftsführer der Metalltechnik Großenhain Götz Lamm & Co. OHG, erfunden, hat sich mittlerweile fest auf dem Markt etabliert. Und nicht nur das. Allen Skeptikern zum Trotz wurde das vielseitige Kerlchen – mit ihm lässt sich mittlerweile Mähen, Strom erzeugen, Kehren und Schnee schieben – bereits mit zahlreichen Preisen bedacht. Den Bayerischen Staatspreis und den Sonderpreis der Handwerkskammern des Freistaates Sachsen heimsten die Tüftler ebenso ein wie den Plus-X-Award.

Jüngster Coup der Großenhainer: eine Goldmedaille und den Ehrenpreis der Stadt Nürnberg auf der Iena, der Internationalen Leitmesse für Ideen, Erfindungen und Neuheiten am vergangenen Wochenende. Ebenso wie auf der Hannovermesse im Frühjahr präsentierte Multikon einen Adapter für Rollstühle. Das schnell und unkompliziert montierbare Zusatzteil ermöglicht auch querschnittsgelähmten Menschen das Bedienen eines Rasenmähers. In seiner Technologie einzigartig, wurde diese spezielle Vorrichtung gemeinsam mit dem in Weinböhla lebenden Handbiker Lars Hoffmann – seit einem Unfall von den Brustwirbeln abwärts gelähmt – gebaut. „Wir haben uns über die Auszeichnungen sehr gefreut. Natürlich ist uns bewusst, dass hinter diesen auch immer eine gewisse Marketingstrategie steckt, aber für uns haben sich alle Preise bisher ausgezahlt“, sagt Mike Freudemann. Denn auch in Nürnberg habe man die Gelegenheit genutzt, mit anderen Erfindern und Unternehmern ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus hätte die Messe wieder ein paar neue Aufträge von Städten und auch Kliniken, die sich den Multikon kaufen wollen, eingebracht. „Es war rundum ein erfolgreiches Wochenende. Während meine Kollegen bei der Messe Lebensart in Großhartau vier Geräteeinheiten verkauft haben, sind wir mit zwei Auszeichnungen und ebenfalls neuen Aufträgen im Gepäck aus Nürnberg heimgekehrt.“ Nach insgesamt 98 Messetagen 2016 stehe nun aber nur noch die Verbrauchermesse in Stuttgart im Kalender. Dann sei erst einmal für dieses Jahr Schluss mit der Reiserei.

Obwohl – ein für die kommende Wintersaison typisches Zusatzgerät könne die Multikon GmbH sogar noch vorweisen. In zwei Wochen, so Mike Freudemann, wären gut 50 variable Schiebeschilder zum Beräumen von Schnee auslieferbereit. Ein weiteres Anbaugerät zum Preis von circa 400 Euro, was den eigentlichen Rasenmäher einmal mehr zur Allzweckwaffe in Haus, Hof und Garten macht.