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Münzautomaten bei der Sparkasse abgeschafft

Wer sein Kleingeld abgeben will, muss ab sofort dafür bezahlen. Was das kostet und wie es bei anderen Banken aussieht.

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© dpa

Von Gunnar Klehm

Freital. Zum 1. Juli hat die Ostsächsische Sparkasse Dresden die Münzeinzahlautomaten abgeschafft und stellt damit „die automatisierte Annahme von Münzen“ ein, wie Unternehmenssprecher Andreas Rieger erklärt. In zehn der 40 Filialen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge standen bisher automatische Münzeinzahlgeräte, die nun alle abgeschafft werden. Hintergrund ist die Münzgeldverordnung. Darin wurde neuerdings den Banken und Sparkassen die Prüfung der Echtheit und des Gebrauchszustands der Münzen übertragen. „Dies können unsere Automaten nicht vollumfänglich gewährleisten. Damit haben wir den Umstand, dass der Kunde vorn die Münzen einwirft und wir anschließend hinten jede noch mal einzeln händisch prüfen“, erklärt Rieger. Das ist nicht nur für viele Kommunen ein Schock, die bisher säckeweise Münzen – etwa aus Parkautomaten – bei der Sparkasse eingezahlt hatten, sondern auch für Privatpersonen, die beispielsweise regelmäßig ihr Sparschwein schlachten. Die SZ zeigt, wie das Münzenzählen ab sofort abläuft.

Das kostet das Einzahlen von Kleingeld

Die Einzahlung von Münzgeld ist bei der Sparkasse weiterhin in jeder Filiale möglich, kostet aber Geld. Große Mengen an Münzen müssen in sogenannten Safebags, also Sicherheitsbeuteln, abgegeben werden. In diese passen bis zu vier Kilogramm an Münzen, pro Sack sind dann fünf Euro zu zahlen.

Für Kommunen bedeutet das, dass sie zum Beispiel die Einnahmen aus Parkautomaten nicht mehr einfach so bei der Sparkasse abgeben können, sondern Gebühren dafür entrichten müssen. Bad Schandau könnte beispielsweise auf zwei- bis dreitausend Euro pro Jahr zusätzlich kommen.

Privatkunden können bis zu 50 Münzen bei den Mitarbeitern abgeben, die gleich vor Ort gezählt und dem Konto gutgeschrieben werden. Das bleibt weiterhin kostenlos. Kinder, die ihr Sparschwein schlachten, sollten also vorher abzählen, dass sie nicht mehr als 50 Münzen zur Sparkasse tragen, sonst werden Gebühren fällig.

Einige andere Banken bieten die Münz-Einzahlautomaten noch an. Die Volksbank Pirna erklärt, dass Privatkunden weiterhin über die bestehende Technik Münzen kostenlos einzahlen können. Die vier Münzeinzahlautomaten in den Filialen in Pirna, Heidenau, Neustadt und Sebnitz sind weiter in Betrieb. Bei Geschäftskunden plane aber auch die Volksbank für Münzeinzahlungen eine Änderung.

Die Commerzbank handhabt das wie die Volksbank. In ihrer Pirnaer Filiale steht ein Münzeinzahlautomat bereit.

Die Deutsche Bank in Pirna nimmt nach eigenen Angaben Moneybags von ihren Kunden ohne Gebühr entgegen.

Die Sparda-Bank nimmt Hartgeld nur gerollt und verlangt dafür 50 Cent pro Rolle.

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