Von Jonny Linke
Großröhrsdorf. Rockige Unterhaltung am ersten Weihnachtsfeiertag gab es in der Festhalle in Großröhrsdorf. Die Gäste kamen nicht nur aus Deutschland.
Zwölf Jahre in Folge halten sich nur wenige Veranstaltungen im Landkreis. Eine, die es geschafft hat und sich jährlich immer größerer Beliebtheit erfreut, ist der Christmas Rock in Großröhrsdorf. Auch am diesjährigen ersten Weihnachtsfeiertag lud die Organisationscrew um Pierre Grützner zur rockigen Feiertagssause ein. So eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, bedarf jeder Menge Vorarbeit. Schon Anfang des Jahres musste die Band verpflichtet und die Räumlichkeiten gemietet werden. Die eigentliche Arbeit setzte dann aber erst kurz zuvor ein: „Wir haben am 23. und am 24. Dezember voll mit Aufbauarbeiten zu tun gehabt. Nur zur Bescherung sind die 15 Helfer kurz zu ihren Familien, um im Anschluss bis tief in die Nacht weiter aufzubauen“, sagt der 35-Jährige. Nicht jede Familie akzeptiere so etwas Heiligabend. „Wir haben eine super Truppe und großartige Familien im Hintergrund, welche solch Veranstaltungen erst ermöglichen“, fügt der hauptberufliche Bauleiter an.
Dass Grützner dabei den Nerv des Publikums trifft, zeigte sich erneut. Aus allen Teilen der Republik kommen die aktuellen aber auch ehemaligen Großröhrsdorfer in ihre Heimat, um Weihnachten bei ihren Familien zu verbringen, vor allem aber auch wegen der jährlichen Feier in der Festhalle. Eine davon ist die 29-jährige Jule. Sie reiste sogar aus der Schweiz an. Mit 19 Jahren entschied sie sich ziemlich spontan, in die Schweiz auszuwandern. Mittlerweile lebt sie als studierte Grundschulpädagogin glücklich im rund 800 Kilometer entfernten Luzern. „Obwohl ich auch in der Schweiz zur selben Zeit die weihnachtlichen Tage genießen könnte, ersetzt nichts den Besuch im heimischen Großröhrsdorf“, sagt sie. Besonders freut sich die charmante Pädagogin auf die rockige Abendveranstaltung. „Hier kann man schöne Musik hören und trifft Menschen, die man teilweise bis zu zehn Jahre nicht gesehen hat. Ob alte Mitschüler oder Freunde aus der Umgebung. Hier trifft man sie alle wieder und das ist fantastisch“, schwärmt Jule. Da ist es kaum verwunderlich, dass sie mit der ganzen Familie am Abend die Festhalle in Großröhrsdorf besuchte und bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen feierte. Für die rockige Stimmung sorgte bereits zum zweiten Mal die Partyrockband „Müllermugge“. Dazu gehören knackige Gitarreneinlagen, harte Schlagzeugklänge und die Stimme von Frontsänger Michael Müller aus Oberlichtenau. Für den weiblichen Touch im Gesang sorgte die Sängerin Susi.
Reichlich Bühnenerfahrung
Die Musik begleitet Bandleader Michael Müller schon seit DDR-Zeiten. Erfahrung, die sich auszahlt. Die Töne saßen, das Repertoire war breit gefächert: von Led Zeppelin und AC/DC bis zu Bryan Adams. Als Star mit reichlich Bühnenerfahrung konnte die Band auf Gitarrist „Ecky“, Ekkehard Lipske, der Dresdner Band Electra setzen, der gelegentlich die Bandbesetzung von „Müllermugge“ verstärkt. „Mit mehreren Hundert Besuchern aus nah und fern stehen die Zeichen in Großröhrsdorf fürs Folgejahr mehr als gut“, resümierte Pierre Grützner am späten Abend. Ob es einen Wechsel der erfolgreichen Band im Programm geben wird, ist noch ungewiss. Eins ist sicher - das Publikum wird wieder aus allen Teilen des Landes nach Großröhrsdorf pilgern, um Bekanntschaften zu pflegen.