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Müllerin seit einem Jahr

Adriana Müller betreibt die Heidemühle. Sie hat diesen beruflichen Neustart nicht bereut.

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© Willem Darrelmann

Von Thomas Drendel

Knapp ein Jahr ist es her, dass Adriana Müller einen Entschluss fasst, der ihr Leben ein ganzes stückweit verändern sollte. Sie übernahm die Gaststätte Heidemühle an der Radeberger Landstraße in der Dresdner Heide. Einen Schritt, den sie nicht bereute. „Schon seit der Eröffnung wurde die Heidemühle sehr gut angenommen. Außerdem stimmte das Wetter, wir konnten deshalb viele Gäste die kamen begrüßen“, sagt die junge Dresdnerin.

Begonnen hat die Geschichte in der Silvesternacht von 2013 zu 2014. Joachim Bürger, ihr Wohnungsvermieter und Besitzer der Kaminbaude in der Dresdner Heide und Adriana Müller kennen sich auch privat ganz gut und feierten deshalb gemeinsam ins neue Jahr. Das Gespräch kam auf die Kaminbaude. Sie war seit einigen Wochen geschlossen, nachdem die bisherigen Pächter überraschend aufgehört hatten. „Willst du denn die Gaststätte nicht übernehmen?“, so oder so ähnlich muss Joachim Bürger gefragt haben, und dieser Satz ließ die junge Dresdnerin nicht mehr los. Die studierte Produktdesignerin wollte sich ohnehin beruflich verändern. Und das Beste: Sie kannte die Kaminbaude bereits. „Ich habe hier während meines Studiums gekellnert, um mir ein paar Euro dazu zu verdienen“, sagt sie. Nach einigem Hin und Her und vielen Gesprächen mit Freunden stand schließlich fest: „Ich mache das.“ Ein Grund für die Zusage dürfte auch die Nähe zu ihrer Wohnung gewesen sein. Adriana Müller wohnt nur ein paar Schritte entfernt in der Heidemühle. Vor der Eröffnung wurden unter anderem die kleinen Betontische im Biergarten abtransportiert. Jetzt stehen Biertischgarnituren an der Stelle. Die Gaststätte wurde neu in einem dunklen Braunton gestrichen. Auch ein Außentresen steht schon. „Etwas Ähnliches gab es bereits. Wir haben aber zusätzlich noch eine Zapfstelle installiert“, sagt die junge Frau. Jetzt wird hier ganz spezieller Gerstensaft in die Gläser fließen: „Heidemüllers Kellerbier“. „Das gibt es unter diesem Namen nur bei uns“, sagt Adriana Müller. Mit dem Ausschank will sie sich nicht nur auf den Biergarten direkt vor der Kaminbaude beschränken. Auch die Fläche vor der Jägerbaude wurde freigeräumt. Sie liegt direkt gegenüber auf der anderen Seite des Weges. „Wenn es richtig voll wird, dann können die Gäste auch hier Platz nehmen. Es gibt ja historische Postkarten von der Zeit um 1900. Da sind wirklich beide Biergärten bis auf den letzten Platz besetzt.“

Angeboten werden neben der klassischen Biergartenkost wie Bratwürste, Steaks oder einen Jägerteller mit hausschlachtener Wurst auch Kaffee und Kuchen. Der Kuchen wird in der Heidemühle selbst gebacken. Die jungen Gastronomen wollen sich jedoch nicht auf das Biergartengeschäft allein verlassen. Es können auch Familienfeiern stattfinden. „Es ist genügend Platz für Geburtstage, Hochzeiten oder auch Firmenfeiern.“

Auch ihre Idee, an lauschigen Sommerabenden kleinere Konzerte zu veranstalten wurde schon umgesetzt. „Wir hatten bereits zwei Konzertabende. Sie sind sehr gut angekommen. Das wollen wir auch 2015 fortführen.“ Außerdem kann die Gaststätte wieder für Familienfeiern wie Hochzeiten, Jugendweihen oder Geburtstage gebucht werden. Die Öffnungszeiten werden zunächst so beibehalten wie bisher. „Wir öffnen freitags bis sonntags, jeweils ab 10 Uhr. Solange Gäste am Abend da sind, solange ist die Gaststätte auch geöffnet.“ Über den Winter wird es keine Pause gegeben. „Wir hoffen ja, dass Schnee fällt und viele Skifahrer in der Heide unterwegs sind.“