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Mügeln versinkt im Müll

Aus großen Behältern für den Plasteabfall sind kleinere geworden. Doch die reichen nicht. Noch nicht.

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© Foto: privat

Von Heike Sabel

Alle Wochen wieder: Kaum wurden am Donnerstag die gelben Säcke im Heidenauer Wohngebiet Mügeln eingesammelt, quellen die Container wenige Tage später schon wieder über. Vor über drei Wochen kündigten Entsorger und Wohnungsgesellschaft Elbtal (WGE) Abhilfe an. Warum ist bisher davon nicht viel zu sehen und wann ändert sich der Zustand endlich?

Das Problem: Kleinere Behälter und der „menschliche Faktor“

Zum Jahresbeginn wurden in Wohngebieten wie Mügeln die größeren Behälter für den Grünen-Punkt-Abfall gegen kleinere ausgewechselt. Außerdem nutzen auch die Bewohner anderer Häuser außer den beiden Genossenschaften und der städtischen Wohnungsgesellschaft die Container. Wenn die Standorte so schnell wieder voll und übervoll sind, ist das erstens ein Schandfleck, der zweitens noch schlimmer aussieht, wenn der Wind wütet. Dazu kommt der menschliche Faktor. Immer wieder landet im Plastemüll, was da eigentlich nicht hingehört, Stehlampen und Haushaltgeräte zum Beispiel. Der Hausmeister ist im Schnitt einen Tag pro Woche beschäftigt, den Müll zu sortieren, sagt WGE-Vorstand Frank Oelke.

Die Ursache: Zu viel Müll und zu viele Mieter

Der Grund für den Tausch der Behälter war die Umstellung auf ein einheitliches Sammelsystem. Für die Leerung der bisherigen Container musste stets ein separates Fahrzeug mit Hebetechnik eingesetzt werden.

Die Behälter sind jedoch nur ein Teil des Problems. Denn auch andere als die Genossenschaftsmieter waren an die größeren Behälter im Wohngebiet gewohnt. Sie werfen nun ihre Säcke in die Kleineren. Dabei sollten sie ihre Säcke eigentlich am Entsorgungsmorgen oder am Vorabend vor die Tür stellen, so wie es Bewohner von Einfamilien- und kleineren Häusern seit Jahren tun. Auch der Entsorger, die Kühl Entsorgung & Recycling GmbH & Co. KG, rät zu Gelben Säcken als Alternative . In die Container können nämlich diverse Plastebeutel mit dem Abfall.

Die Lösung: Mehr Behälter, Einhausung und Umgewöhnung

Die WGE hat bereits weitere Container bestellt, einige wurden schon aufgestellt. Im Laufe des Monats sollen die Restlichen folgen, sagt Kühl-Bereichsleiter Alexander Stoffel. Fünf fehlen noch, sagt er. Dann habe man in etwa wieder den Umfang wie vor dem Tausch, sagt Frank Oelke. Die Nachlieferung sei nur passiert, „weil manche Wohnungsgenossenschaften angegeben haben, keinen Bedarf zu haben“, sagt Stoffel und nennt aus Datenschutzgründen keine Namen. Oelke kann den Vorwurf nicht nachvollziehen. Er hätte am liebsten die versenkbaren Container. Doch für die habe Kühl nicht die passenden Fahrzeuge.

Die Genossenschaft hat zudem Einhausungen bestellt. Sie werden aufgebaut, sobald alle Container da sind. Dann sind die Gelber-Sack-Tonnen nur für die Mieter, die einen Zugang haben. Die anderen müssen sich dann entweder daran gewöhnen, ihren Abfall zu sammeln und am Entsorgungstag vors Haus zu stellen, oder ihrem Vermieter Druck machen.