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Motorrad-Legende fährt in Riesa

Eine gebrochene Hand hält Weltmeister Uwe Weber nicht davon ab, bei der Enduro- Meisterschaft mitzumachen.

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Von Christian Kluge

Ein Mittelhandbruch? Kein Problem für Uwe Weber. Davon lässt sich der 52-jährige Zschopauer ganz sicher nicht abhalten, am 3. Januar in der Sachsenarena beim „Lauf der Legenden“ anzutreten.

Es ist das erste Hallen-WM-Rennen in Deutschland überhaupt. Ein echter Kracher also, und Mitorganisator Roland Opel läuft jetzt schon auf Hochtouren. Der 56-Jährige – Inhaber einer Praxis für Osteopathie, Kernspintherapie und Physiotherapie – fährt selbst in seiner Freizeit noch ausgesprochen gern auf der Enduro durchs Gelände. In Verhandlungen mit WM-Chef-Organisator Alain Blanchard schaffte es Opel, dem Franzosen die Riesaer Sachsenarena als Austragungsort schmackhaft zu machen. Und er lotste Enduro-Legende Uwe Weber nach Riesa. Der fuhr schon zu DDR-Zeiten im Endurosport ganz vorne mit, war mehrfach DDR-Meister, mit der DDR-Mannschaft 1987 sogar Weltmeister und nach der Wende auch Deutscher Meister. Heute betreibt der gelernte KFZ-Schlosser ein Gerüstbauunternehmen in Zschopau.

Die „Wunderheilung“ seiner Hand verdankt Weber den Geräten in Opels Praxis. „Kernspin-Resonanz-Therapie“ steht auf dem kleinen Wunderkasten im Format 30 mal 40 Zentimeter. Der Vorteil dabei ist, dass Uwe Weber das Gerät nach Hause mitnehmen kann. Und effektiv ist die Behandlung. Uwe Weber ist nicht der einzige lädierte Sportler, der schnelle und gute Hilfe sucht in der Praxis von Roland Opel. Aber: „Wir behandeln hier natürlich alle Patienten“, betont Opel. Weber kann dank der Therapie beim „Legenden-Rennen“ an den Start gehen. Das soll am 3. Januar gegen 20 Uhr für rund zehn Minuten über die Bühne gehen. Der Auftakt zum Renn-Sonnabend erfolgt schon um 16 Uhr. Im Angebot ist dann zunächst eine Autogrammstunde, die Rennen bis 22 Uhr und anschließend die „After-Race-Party“.

Den Reiz des Enduro-Sports erklärt Uwe Weber, der im Alter von 16 Jahren seine Laufbahn begann, mit einem Grinsen im Gesicht und dem Spruch: „Manche mögen es eben, wenn es beim Motorradfahren rappelt und schüttelt.“ Im Straßenverkehr sei er jedoch mit dem Auto unterwegs. „Ich habe noch nie ein privates Straßenmotorrad besessen, sondern bin immer im Gelände gefahren. Da ist auch die körperliche Belastung viel höher.“

Für die Rennen in Riesa entsteht ab 29. Dezember in der Sachsenarena ein rund 300 Meter langer Rundkurs auf Lehmboden, auf dem unter anderem Steinblöcke und Baumstämme als Hindernisse verteilt werden. Übrigens hat die Hallen-WM mit den Enduro-Rennen im Freien wenig gemein. In der Halle gibt es Massenstarts, kurze Runden und kurze Rennen von etwa 35 Minuten. Draußen gibt es 70-Kilometer-Runden mit Sonderprüfungen und eine Gesamtlänge pro Lauf von 250 bis 300 Kilometer – das dauert sechs bis acht Stunden. Uwe Weber: „Die Indoor-Variante ist schon sehr speziell. Da gibt es auch schon Experten, die dann draußen keine Rolle mehr spielen. Wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt. Auf jeden Fall ist Sachsen eine Enduro-Hochburg in Deutschland.“

Na dann: Ab in die Sachsenarena am 3. Januar. Da fahren dann nicht nur die „Legenden“, sondern auch die Junioren, Frauen und Profis – die besten deutschen Piloten. Weiter geht es danach am 1. Februar im finnischen Helsinki, in Mexiko (21. Februar) und Brasilien (28. Februar). Wer Weltmeister wird, entscheidet sich am 22. März im französischen Montpellier.

Die SZ verlost dreimal zwei Karten für die Hallen-Enduro-Meisterschaft in der Sachsenarena. Die ersten drei Teilnehmer, die amDienstag, 30. Dezember um 10 Uhr unter 03525 72415710 anrufen, gewinnen.