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Motocross-Talent verunglückt tödlich

Der junge Mann vom MC Jauer kollidiert bei Panschwitz-Kuckau mit einem VW. Die Polizei ermittelt zu den Ursachen. Sie musste noch zu weiteren Krad-Unfällen ausrücken.

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© Christian Essler

Panschwitz-Kuckau. Als die Sirenen am Sonnabendnachmittag in der kleinen Gemeinde Panschwitz-Kuckau schrillten, ahnten weder Einsatzkräfte der Feuerwehr noch Einwohner etwas von den schlimmen Szenen, die sich auf der Umgehungsstraße S 94, zwischen Elstra-Kriepitz und Panschwitz-Kuckau abspielten. Dort war Philipp K. aus Kriepitz gegen 18 Uhr mit seinem Krad unterwegs. Nur wenige Kilometer von seinem Heimatort entfernt, passierte für die Familie, Freunde und die Mitglieder des Motorsportvereins Jauer das Unfassbare: Aus bislang ungeklärter Ursache verlor der 19-Jährige die Kontrolle über seine Supermoto-Maschine. Er geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte folgenschwer mit einem entgegenkommenden Volkswagen Golf. Die Rettungskräfte konnten dem jungen Mann nicht mehr helfen. Er starb noch am Unfallort an seinen schweren Verletzungen.

Bestürzung im Verein

Der 52-jährige Fahrer des entgegenkommenden Golfes erlitt leichte Verletzungen. Wie es zu dem tragischen Unglück kommen konnte, ist derzeit ungewiss. Beamte der Polizeidirektion Görlitz haben die Ermittlungen zu dem Unfall aufgenommen. Familie und Freunde des jungen Motocross-Talents vom MC Jauer, wissen bestens über seine Fähigkeit, die Maschine zu beherrschen, bescheid. Gerade auch Vereinsmitglieder können sich die Unfallursache daher nicht erklären, ließen sie gestern gegenüber der SZ wissen. Vereinskameraden vom MC Jauer beschreiben ihn charakterlich als überdurchschnittlich reif und vorausblickend. Viele kannten den jungen Mann. Auch für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Panschwitz-Kuckau war dies kein normaler Einsatz, der schnell vergessen werden kann. Zur Hilfeleistung gerufen zu werden, um dann feststellen zu müssen, hilflos zu sein. Noch gestern zeugten lange Bremsspuren und Zeichnungen der Ermittler von dem Unglück. Die Staatsstraße war vier Stunden lang für die Unfallaufnahme gesperrt. Riesen Bestürzen löst dieser Vorfall auch beim MC-Jauer im ADAC aus. Hier war der lebensfrohe Motorradfahrer als guter Freund, Unterstützer und leidenschaftlicher Motocross-Fahrer bekannt. Er fuhr mehr im Hobbybereich, aber überdurchschnittlich gut und absolvierte derzeit eine Lehre im Kfz-Bereich. Thomas Zowalla ist Vereinsvorsitzender des MC Jauer und sagt: „Wir sind in tiefster Trauer um Philipp und sind in Gedanken mit großer Anteilnahme bei der Familie.“ Es sei sehr schwer das zu verstehen. Durch seinen frühen Tod hinterlasse er eine riesige Lücke, es blieben wundervolle Erinnerungen. Auf seiner Facebook-Seite schreibt der Verein weiter: „So plötzlich ist der Abschied, so völlig unmöglich die Vorstellung, so unbegreiflich unsere Gefühle, das Wahre zu begreifen.“

Crash bei Räckelwitz

Der Unfall bei Panschwitz mit tödlichem Ausgang war nicht der einzige schwere Kradunfall, zu dem die Polizei am Wochenende ausrücken musste. Im Räckelwitzer Ortsteil Neudörfel, An der Marienkirche, wurde nur kurze Zeit vor dem schlimmen Unfall bei Panschwitz ein 28-jähriger mit seinem Simson-Krad schwer verletzt. Er hielt, weil er einen Bekannten entdeckt hatte am Fahrbahnrand. Fuhr aber laut Polizei plötzlich wieder los und zog nach links, ohne auf den rückwärtigen Verkehr zu achten. Dabei kollidierte er mit einem Opel. Dessen 74-jähriger Fahrer habe den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können. Ebenfalls schwer verletzt wurde gestern Mittag ein Harley-Davidson-Fahrer im Malschwitzer Ortsteil Doberschütz. Vermutlich hatte dieser ein Überholmanöver gestartet. Aus bislang ungeklärter Ursache erfasste ein VW den Motorradfahrer dabei, und der Fahrer stürzte schwer. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei.