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Motocross für die ganze Familie

Bambini, Freizeitfahrer und Profis treten beim Rennen in Feldschlößchen an. Für Besucher gibt es spektakuläre Einblicke.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Das Gelände der Schwabschen Stiftung in Feldschlößchen war im vergangenen Jahrhundert als Sanatorium bekannt. Patienten ließen sich hier ihre Diabetes behandeln. Am Sonnabend sind Erholungssuchende ganz anderer Art zu Gast. Junge Leute mit bunten Helmen und grobstolligen Cross-Maschinen. Ab 10.25 Uhr findet das Knorpelschänken-Enduro statt. Erst sind die Bambini dran, später um 12 Uhr die Hobby-Piloten und schließlich um 15 Uhr die Experten. Zwei, die den Sonnabend kaum erwarten können, sind Marco Maune und Franz Lippach vom Enduro-Team Radebeul. „Ich habe mir die Strecke angesehen. Sie ist genauso, wie man sich das wünscht: enge Waldwege, Abfahrten und spektakuläre Hindernisse“, sagt Franz Lippach. Er kommt offenbar seit s einer Kindheit nicht mehr ohne den Benzingeruch aus. Mit Motorrad-Biathlon hat er angefangen und es darin bis zum Vize-Sachsenmeister gebracht. Nach der Schule gab es dann eine Pause von mehreren Jahren, doch vom Motorsport kam der Radebeuler nicht mehr weg. Vor drei Jahren legte sich der heute 26-Jährige dann eine Enduro-Maschine zu und nahm an kleinen Rennen teil. „Enduro-Motorräder sind im Gegensatz zu reinen Cross-Maschinen für den Straßenverkehr zugelassen. An ihnen ist alles dran: Blinker, Licht, Kennzeichen. Allerdings fahren wir sie wirklich nur im Gelände“, sagt er.

Seit verhältnismäßig kurzer Zeit ist Marco Maune beim Enduroteam dabei. „Ich komme vom Mountainbike. Mit dem Rad durchs Gelände, das hat mich fasziniert.“ Doch dann verliebte sich der Radebeuler auf einer Motorradmesse in eine Enduro-Maschine, wie er sagt. Vor reichlich einem Jahr kaufte er ein solches Exemplar. „Damals bin ich viel auf eigene Faust losgefahren und habe viel Lehrgeld bezahlt. Oft machte die Maschine eher etwas mit mir als ich mit ihr.“ Unterricht bei Moto-Cross-Trainern folgte. „Die haben mir viel beigebracht, was die richtige Haltung auf der Maschine betrifft, wie man möglichst kraftsparend fährt und Hindernisse am Besten nimmt“, sagt er. Auch Franz Lippach, den er über das Internet kennenlernte, brachte ihm wichtige Kniffe bei. Jetzt haben sich die beiden ein richtiges Trainingspensum auferlegt. An einem Tag der Woche Fahrrad fahren, am nächsten Joggen und am dritten schwingen sie sich auf ihre Enduros – alles nach der Arbeit versteht sich.

Spaß im Vordergrund

Jetzt freuen sie sich auf das Rennen am Sonnabend. Beide treten beim Experten-Wettbewerb an. „Ganz vorne werden wir bei dem starken Fahrerfeld wohl nicht landen, aber für uns zählt der Spaß“, sagt Franz Lippach. Zu diesem Rennen haben sich in der Tat Top-Piloten angesagt. „Darunter sind Fahrer, die um die Deutsche Enduro-Meisterschaft mitfahren, die an Europa- und Weltmeisterschaftsläufen teilnehmen“, sagt Johannes Baumgärtel. Er organisiert das Rennen. Begonnen hat das Knorpelschänken-Enduro ganz privat. „Ich fahre selber gern Moto-Cross. Deshalb habe ich vor einigen Jahren zu meinem Geburtstag quasi für mich selber das erste Rennen organisiert. Ich bin sehr dankbar, dass die Schwabsche Stiftung das ermöglicht“, sagt Johannes Baumgärtel.

Diesmal findet es erstmals mit einem größeren Fahrerfeld statt. Zwei Fahrerlager sind am Sonnabend für die Piloten eingerichtet. Eins befindet sich hinter der Knorpelschänke, das andere auf einer Wiese in Feldschlößchen. Die Fahrer reisen am Sonnabend an und packen am Abend wieder ihre Sachen. „Die meisten kommen aus der näheren Umgebung, sodass keine Übernachtung notwendig ist“, sagt der Organisator. Er verspricht den Zuschauern besonders beim Experten-Rennen viel Spannung. „Die Spitzenfahrer kämpfen natürlich um die Podestplätze.“ Durch das übersichtliche Gelände können die Besucher Hindernisse gut im Blick behalten.

Der Eintritt ist frei. Der Zugang zum Wettkampfgelände befindet sich in Feldschlößchen unweit des Ortsausgangs in Richtung Seifersdorf.