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Mordprozess am Dienstag fällt aus

Die Angeklagte Anne-Kathrin Hartmann ist erkrankt. Damit der Prozess in Görlitz nicht platzt, gibt es nur noch eine Chance.

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© dpa

Görlitz. Der für Dienstag geplante Verhandlungstag am Görlitzer Landgericht wegen Mordes am Nieskyer Philipp W. ist am Montagnachmittag abgesagt worden. Grund ist die fortwährende Erkrankung der Angeklagten Anne-Kathrin Hartmann, wegen der auch schon die Verhandlung am 18. Oktober abgesagt werden musste.

Jetzt ist der gesamte Mordprozess in Gefahr. Grund ist Paragraf 229 der Strafprozessordnung, der vorschreibt, wie lange eine Hauptverhandlung unterbrochen werden darf – maximal drei Wochen. Ausnahmen gibt es nur, wenn schon mehr als zehn Verhandlungstage absolviert sind, was in diesem Mordprozess nicht der Fall ist.

Am 9. Oktober war der letzte Verhandlungstag. Drei Wochen sind am 30. Oktober um. Nur weil der Folgetag, der 31. Oktober, ein Feiertag ist, gibt es einen weiteren Tag Aufschub. Damit ist der 1. November der letzte mögliche Verhandlungstag. Sollte dieser Termin nicht stattfinden können, muss der Prozess von vorn begonnen werden, inklusive aller Zeugenaussagen. Anne-Katrin Hartmann wird vorgeworfen, gemeinsam mit ihrem damaligen Freund Stephan Kuhring am 5. Februar 2017 den Nieskyer Philipp W. in ihre Görlitzer Wohnung gelockt und dort getötet zu haben, um an dessen Geld und Auto zu kommen. (szo/fth)