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Mohorn macht Schule

Zum Dorffest im Juni wird es ein großes Jahrgangstreffen geben. Die ältesten Ehemaligen sind jenseits der achtzig.

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© Thorsten Eckert

Von Annett Heyse

Mohorn. Die Liste von Siegfried Wünschmann ist mehr als sechzig Zeilen lang. Auf jeder Zeile steht eine Jahreszahl und hinter etlichen Zahlen steht auch ein Name. „Das sind die Leute, die noch im Dorf wohnen und die ich angesprochen habe.“ Die ehemaligen Schüler meint Wünschmann damit. Der Mohorner trommelt für ein großes Jahrgangstreffen anlässlich der 750-Jahr-Feier im Juni alle zusammen, die einst in dem Dorf die Schulbank drückten. Schule in Mohorn – das war bis 1970 eine organisatorische Meisterleistung. Denn das Haus an der Nossener Straße war viel zu klein für zwanzig Klassen, also immer zwei Parallelklassen von der Ersten bis zur Zehnten. „Die Jüngsten gingen nach Herzogswalde“, erinnert sich Wünschmann. Er selbst hat einige Schuljahre im Nachbarort Grund verbracht. Der Hauptteil der Schüler war in Mohorn. Aber weil es dort keine Werkstatt gab, mussten die Kinder in die alte Molkerei zum Werken-Unterrricht. Das änderte sich erst 1970, als auf dem heutigen Schulberg ein Neubau eröffnet wurde. Dort ist heute Heike Hahn die Schulleiterin und natürlich ist sie in das Jahrgangstreffen am 10. Juni einbezogen.

Der Plan: Alle treffen sich ab 10 Uhr im Festzelt am Schulberg. „Wir haben kein extra Kulturprogramm, sondern laden ein zum Wiedersehen, Schwatzen, Lachen“, sagt Wünschmann. Hahn öffnet gleichzeitig das Schulhaus, wo heute Mohorns Grundschüler lernen. „Wir wollen zeigen, was aus dem Haus geworden ist, was Unterricht heute ist, welche Konzepte und Lernmaterialien wir haben“, wirbt die Schul-Chefin. Zudem ist die Mohorner Schule seit 2013 Kneipp-Schule, eine der wenigen in Sachsen. „Viele denken dabei nur an kaltes Wasser“, sagt Hahn und schmunzelt. Aber was sonst noch so dazugehört, können sich die Besucher gerne auch ansehen.

Wie viele Ehemalige tatsächlich kommen, ist unklar. Soweit bekannt, dürften die Ältesten vor 1940 eingeschult worden sein. „Ich habe mit einer über Achtzigjährigen gesprochen und die hat noch Kontakte zu einstigen Mitschülern.“ Siegfried Wünschmann rechnet mit mindestens 500 Gästen – je nachdem, wie sehr sich das Jahrgangstreffen herumspricht. Zudem sind auch die Schüler aus Niederschöna eingeladen – die drückten nach der Wende als Mittelschüler die Schulbank in Mohorn. Nach Namen und Adressen zu forschen, sei ihm leider nicht möglich, sagt Wünschmann. „Ich habe viele angesprochen, die sollen es ihren ehemaligen Klassenkameraden erzählen und die sollen es weiter erzählen.“ Man setze auf Mundpropaganda.

Und darauf, dass auch etliche Lehrer kommen. Alte Pauker, wie Christine Weber sie schmunzelnd nennt. Weber darf das. Sie war selbst Lehrerin in Mohorn, von 1971 bis 2013. Erst gab sie in der Unterstufe Deutsch, Mathe und Sport, später unterrichtete sie in der Oberstufe Deutsch und Sport, die letzten Jahre vor der Pensionierung dann die Grundschüler. „Ich habe noch Kontakte zu vielen Lehrern“, berichtet sie. Sie würden sich sogar einmal im Jahr treffen. Und Weber weiß von vielen Klassentreffen, die stattfinden.

Damit es vom großen Jahrgangstreffen später auch genügend Bilder gibt, wird ein Fotograf anreisen, der alle klassenweise fotografiert. Die Bilder werden gleich vor Ort ausgedruckt und können gegen einen kleinen Obolus erworben werden.

Zudem findet parallel zum Jahrgangstreffen nahe der Schule an dem Wochenende das große Dorffest statt. Wer also zum Jahrgangstreffen geht, kann gerne Partner, Kinder, Enkel, Freunde, Verwandte mitbringen. Es gibt zahlreiche Stände, Veranstaltungen, Spielangebote, ein Vogelschießen – es dürfte also auch für die Nicht-Mohorner etwas dabei sein.

Kontakt über Siegfried Wünschmann 0172 3578142 und Christine Weber 035209 20085

www.mohorn-grund.de