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Modewelt schaut im April nach Görlitz

Die Fach-Jury des „Euro Fashion Award“ 2018 hat in Berlin getagt und eine Vorentscheidung getroffen: Elf Designer dürfen ihre Kollektionen im Jugendstilkaufhaus zeigen.

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© Peter Kirchhoff

Görlitz. Das Augenmerk der Modewelt ist zu sehr nach Paris, Basel, Shanghai oder aber Berlin gerichtet. Dass finden die Designerin Jutta Klingel, der Fotograf Bert Houbrechts und der Architekt und Modejournalist Jean-Loic Tribolet, die Mitglieder der neuen Fachjury des „Euro Fashion Award“ 2018, schade, und haben daher die „Fashion Week“ in Berlin genutzt, um gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin, Irina Sowitzki, ausgiebig unter Meistern und Modemachern die Werbetrommel für den 2. „Euro Fashion Award“ zu rühren und gleichzeitig eingereichten Portfolios und Unterlagen diskutiert.

Dieser wird am 20. und 21. April erneut im Görlitzer Jugendstilkaufhaus im Rahmen einer großen Publikumsgala und einer Awardshow verliehen und richtet sich an junge, professionelle Designer. Diese erwartet ein Preisgeld von insgesamt 60000 Euro. Aus 19 europäischen Ländern seien Unterlagen eingereicht worden, teilte Stefanie Eggers von der Projektentwicklung Kaufhausteam Görlitz als Organisator in einer Pressemitteilung, mit. Erste Aufgabe der dreiköpfigen Jury war es, diejenigen zu nominieren, die fachlich und künstlerisch am stärksten überzeugen und ihre Kollektionen in Görlitz präsentieren dürfen.

„Noch in diesem Monat sollen die Nominierten namentlich bekannt gegeben werden“, sagte Eggers. Voraussichtlich sollen elf Designer antreten, die Jury und Publikum zu begeistern sollen: fünf Damen-, fünf Herrenkollektionen und eine gemischte Kollektion.

Kurzportraits der Jurymitglieder

Jutta Klingel

Nach Ihrer Ausbildung zur Entwurfsdirectrice ging sie nach Belgien und arbeitete bei Bernhard Willhelm von 2001 bis 2015 als Designerin, Schnittmacherin und Chef d’Atelier in Antwerpen und Paris, später in Tokio und Los Angeles, dem heutigen Firmensitz von Bernhard Willhelm. Jutta Klingel hat das Label 2016 verlassen und arbeitet derzeit selbständig als Designerin und Schnittmacherin in Shanghai und Mailand. Seit 2015 engagiert sie sich außerdem in der Lehre an verschiedenen Hochschulen im Bereich Fashion Design in Mexico/Berlin/ Basel/ Chicago und Helsinki.

Bert Houbrechts

Bert Houbrechts studierte an der Royal Academie of Fine Arts in Antwerpen. Er arbeitete als freier Fotograf für verschiedenen Magazine mit einem Schwerpunkt im Bereich Fashion Photography (Dazed and confused / iD magazine). Er fotografierte die Lookbooks großer Modedesigner aus Antwerpen, unter anderem bei Bernhard Willlhelm, Christian Wijnants, Veronique Branquinho und Raf Simons. Bert Houbrechts war Mitbegründer des JUNE pop-up stores während der Art Basel, er lebt und arbeitet derzeit im Bless Home Berlin concept store.

Jean-Loic Tribolet

Jean-Loic arbeitet als Architekt und Conceptual Designer für namhafte Auftrageber rund um den Globus. Als Modejournalist schreibt er für bedeutende Magazine (Catwalk, Maganzine, Blast, Dong etc) , führte Interviews mit den Größen der Branche wie Lagerfeld und Lacroix und war maßgeblich an einem Filmprojekt zum 20. Jahrestag des internationalen Festival of Fashion and Photography in Hyères beteiligt. Seine Arbeit als markenbildender Designer und kritischer Geist in der Mode bringt ihn auch in die Hochschullehre und zur Förderung junger Nachwuchstalente.

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„Mit Fokus auf die kulturelle Vielfalt in Europa soll der Award auf aktuelle Modeentwicklungen aufmerksam machen und einen kreativen Austausch zwischen den Gestaltern der Textil- und Modebranche und dem Handel fördern“, erläutert Eggers das Anliegen des Preises, um den sich Modeschaffende mit abgeschlossener Masterausbildung oder mehrjähriger Berufserfahrung bewerben können. (SZ)

www.euro-fashion-award.com

[email protected]