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Modellversuch für Langzeitarbeitslose

Langzeitarbeitslose in Job zu vermitteln bleibt eine Herausforderung. Politiker der Union suchen jetzt nach neuen Wegen. Die Vorschläge findet auch die SPD gut.

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© dpa

Berlin. Unionspolitiker suchen nach neuen Wegen, um Langzeitarbeitslose in Jobs zu vermitteln. Eine Gruppe von Parlamentariern legte dazu am Freitag in Berlin Vorschläge vor. Demnach könnte die finanzielle Unterstützung für Erwerbslose in bestimmten Fällen an Arbeitgeber weitergereicht werden. Diese würden sie als Teil des Lohns an die Betroffenen auszahlen und ihnen Arbeit geben. Dadurch sollen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigen. Aus der SPD kamen positive Reaktionen.

Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit stagniere seit einiger Zeit, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der Unions-Fraktion. Es gebe eine Gruppe, die trotz aller Bemühungen nicht vermittelt werden könne – schätzungsweise 100.000 bis 200.000 Menschen seien betroffen.

Die Politiker schlugen vor, den sogenannten „Passiv-Aktiv-Transfer“ in Modellprojekten zu erproben, bei denen Bund, Länder und Kommunen zusammenarbeiten. Die Teilnehmer sollen dabei auch sozialpädagogisch betreut werden. „Das wird uns Zusatzkosten verursachen“, sagte Weiß. Eine wissenschaftliche Begleitung der Projekte solle klären, ob sich das Modell aber unterm Strich für die öffentliche Hand lohne. Infrage käme nur eine eng begrenzte Personengruppe – etwa Menschen, die mindestens zwei Jahre lang arbeitslos sind und gesundheitliche Einschränkungen haben. Ein Gesetz streben die Politiker nicht an. Unterstützung ihrer Fraktion für einen solchen Modellversuch signalisierte die SPD-Sozialexpertin Katja Mast. „Der Vorschlag ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte sie. Klar sei aber auch, dass dies nicht die einzige Antwort auf Langzeitarbeitslosigkeit sein könne. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) werde ihre Vorhaben dazu Anfang November im Bundestag vorstellen. (dpa)