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Mobilfunksender sorgt für Unruhe

Erneut gibt es Aufregung um eine geplante Mobilfunkanlage. Nach den Diskussionen um neue Sendemasten in Wilthen und Oberkaina geht es diesmal um einen Sender auf dem Bautzener Gericht.

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Von Ulli Schönbach

Im August soll die neue Sendeanlage in Betrieb gehen. Installiert wird sie vom Mobilfunkanbieter T-Mobile auf dem Schornstein des Bautzener Gerichtsgebäudes in der Lessingstraße. Zwar betreibt das Unternehmen bereits zehn andere Sendestationen in der Stadt. „Die neue Anlage ist dennoch notwendig“, sagt Pressesprecher Georg von Wagner, „der Sender soll die Empfangsqualität verbessern und dient dem Aufbau des UMTS-Netzes.“

Das Kürzel UMTS steht für eine neue Technologie, mit deren Hilfe Handynutzer bewegte Bilder übertragen oder im Internet surfen können. Doch was technisch verlockend klingt, bereitet den Beschäftigten im Gerichtsgebäude Sorgen. „Viele Mitarbeiter waren bestürzt, als sie von dem Plan von T-Mobile erfuhren“, berichtet Michael Klinger, der als EDV-Administrator bei der Staatsanwaltschaft tätig ist.

Seit Monaten trommelt er gegen die geplante Antenne, aus Furcht vor gesundheitlichen Schäden. Die hält Klinger für wahrscheinlich, da sich bereits eine weitere Funkanlage auf dem Haus befindet. „Durch den zweiten Sender würden die Strahlenbelastung und das gesundheitliche Risiko erheblich steigen“, sagt der Computerspezialist.

T-Mobile-Sprecher von Wagner sieht hingegen keinen Grund, sich wegen der neuen Antenne zu sorgen. „Weltweit gibt es mehr als 7 000 anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen, von denen keine einzige irgendwelche Hinweise auf Schäden durch den Mobilfunk erbracht hätte“, hält er den Skeptikern entgegen. Jede Mirkrowelle sende ein Vielfaches der Strahlung einer Mobilfunkanlage aus. „Nur mit dem Unterschied, dass sich die Antenne weit über unseren Köpfen befindet und die Mikrowelle zu Hause in der Küche steht.“

Kritiker können diese Argumente offenbar nicht überzeugen. Wie in anderen Bundesländern sorgt der Bau von Mobilfunkantennen auch hierzulande immer häufiger für Diskussionen. Wohl auch deshalb, weil der Antennenwald sprunghaft wächst. Allein im Stadtgebiet von Bautzen sind nach Auskunft der zuständigen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post mehr als 30 Sendemasten zu finden. Auf ein Wort