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Mittelsachsen muss Krankenhaus behalten

Die Gespräche mit der Sana Kliniken AG wurden beendet. Das Ziel ist nun ein Notlagentarifvertrag.

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© DA-Archiv: André Braun

Mittweida. Die Einbringung der Landkreis Mittweida Krankenhaus (LMK) GmbH in die Vereinigte Gesundheitseinrichtungen (VGE) Mittelsachsen ist gescheitert. Darüber ist am Dienstag die Belegschaft informiert worden. Damit bleibt der Kreis alleiniger Gesellschafter der LMK. Die Sana Kliniken AG werden sich nicht in die LMK einbringen. Demzufolge wird es auch keinen angepassten Tarifvertrag geben. Dieser hätte eine Minderung der Gehälter der rund 500 Angestellte der Klinik nach sich gezogen.

Derzeit laufen erste Gespräche zwischen Vertretern der LMK sowie des kommunalen Arbeitgeberverbandes und den Gewerkschaften. Das Ziel: Ein Notlagentarifvertrag. Mit diesem würden die Gehälter der Mitarbeiter so lange angepasst, bis die wirtschaftliche Notlage, in der sich die Klinik laut Gutachten befindet, überstanden ist. Diese Variante war auch von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bei den ersten Gesprächen favorisiert worden. Ändert sich an den Tarifen nichts, droht der Klinik im November die Zahlungsunfähigkeit.

„Wir werden es eigenständig schaffen, die LMK und damit das medizinische Angebot dauerhaft zu sichern“, erklärt Landrat Matthias Damm (CDU). Als Beleg dafür sprach Damm die Leistungen der Gesellschaft in den vergangenen Monaten an. So war es unter anderem gelungen, die stationäre Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie wieder aufzunehmen. „Es besteht nun weiterhin das Ziel, das Leistungsspektrum auszubauen“, so Kreissprecher André Kaiser. Damm erklärte, dass an einer ambulanten Versorgung in Rochlitz weiter festgehalten werde. „Deutlich wurde in der heutigen Belegschaftsversammlung, dass die Mitarbeiter den eingeschlagenen Kurs mittragen“, so der Landrat am Dienstag.

In der Vergangenheit war das nicht der Fall gewesen. An einer Umfrage, an der sich von knapp 500 Mitarbeitern rund 120 beteiligt hatten, ging hervor, dass kein Interesse an einer dauerhaften Tarifanpassung im Zuge der Eingliederung in die VGE besteht. Die Umfrage wurde vom Betriebsrat als Erpressung empfunden. Auf einer Versammlung machten die Mitarbeiter deutlich, dass sie großes Misstrauen gegenüber den politischen Verantwortlichen sowie der Klinikleitung haben. (DA/mf)