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Mittelalter auf dem Bleiberg

Bleiberg-Verein, Bergleute und der Besiedlungszug arbeiten nicht nur beim Handwerkertag enger zusammen.

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© Falk Bernhardt

Von Falk Bernhardt

Sachsenburg. Die Freundschaften bestehen seit vielen Jahren, gegenseitige Unterstützung gibt es schon immer, gemeinsame Aktionen auch seit gewisser Zeit. Künftig arbeiten der Verein der Mittelalterlichen Bergstadt Bleiberg, der Historische Besiedlungszug sowie die Bergbauvereine im Zschopautal noch enger zusammen. Am Pfingstwochenende werden sie sich auf Einladung des Mittelsächsischen Kultursommers gemeinsam im Zoo Dresden präsentieren und um Gäste werben.

Am letzten Wochenende hatte der Bleiberg schon zum 5. Handwerkermarkt in das Freiluftmuseum nach Sachsenburg eingeladen. Bergleute und Siedler waren dabei natürlich mit vor Ort. Inzwischen teilen sich die Vereine mit dem großen Bergmeisterhaus im Gelände auch ein Objekt, eine Art Vereinshaus. Die Bergleute und die Siedler sind inzwischen feste Mitglieder im Verein der historischen Bergstadt.

In Sachen Handwerk können die Mitglieder des Bleibergs selbst viel aufbieten: Schmiede, Bäcker, Gerber, Filzer, Weber, und auch Bogenschützen gehören zum Verein. Viele Gewerke verantworten und bewirtschaften ihre eigene Hütte im Gelände. Töpfer, Salbenmanufaktur und Böttcher bereicherten das Angebot am Wochenende. Neu waren feste Auftrittszeiten für jedes Handwerk. So bekamen die jeweiligen Experten für eine halbe Stunde die volle Aufmerksamkeit der Besucher.

Bis zu den Ferien ausgebucht

Roland Theißig aus Roßwein war mit seinem Stand sowieso ein gefragter Mann. Er stellte Eimer und Kübel aus Holz her, gelernt hat er den Beruf des Böttchers von 1960 bis 1963. Auch als Rentner wirbt er noch für seine doch sehr anstrengende Handwerkskunst. „Ich mache irgendwann mal Schluss, das steht fest“, erklärte der 70-Jährige. „Einen Nachfolger wird es wohl nicht geben. Mein Anliegen ist es, bei Veranstaltungen wie auf dem Bleiberg zu zeigen, was ich gelernt habe, was ein Böttcher alles kann.“

Was die Handwerker der mittelalterlichen Stadt in Sachenburg so alles machen, zeigen sie vor allem im Sommerhalbjahr. „Unsere Projekttage mit Schulklassen und anderen Gruppen sind bis zu den Schulferien ausgebucht“, erzählte Vereinsmitglied Maria Hienle. „Auch für Hochzeiten und Abschlussfeiern ist unser Gelände sehr gefragt“, ergänzte Ralf Jarmuzweski, besser bekannt als Ivan, Wirt der Taverne. „Für April wollen die Leute noch nicht buchen, aber ab Mai könnten wir noch zwei zusätzliche Monate gebrauchen, so groß ist die Nachfrage mittlerweile.“

Siedler suchen noch Leute

Gefragt ist auch weiterhin der Historische Besiedlungszug, mittlerweile sind 142 Plätze für den diesjährigen Tross vom 2. bis 10. Juli vergeben. „Auf 150 Teilnehmer wollen wir mit Künstlern und Theater schon noch kommen. Es können sich also noch Leute melden“, erzählte Vereinsvorsitzender Andreas Rausch.

39 aktive Mitstreiter hat der Besiedlungszug derzeit. Am Wochenende gab es wieder einen Arbeitseinsatz. Diese Vorbereitung gibt es bis zum Start nun aller zwei Wochen. Die hauseigene Theatergruppe wird noch proben, und dies auf dem Bleiberg-Areal. „Derzeit sind wir an der Feinplanung der Strecke, die Etappenorte und Übernachtungsplätze sind fest“, erläuterte Rausch. „Was unsere Zukunft auf Schloss Sachsenburg angeht, können wir nichts sagen. Es gab noch keine Gespräche mit der Stadt. Wann und was genau dort saniert wird, kann niemand sagen.“ (FP)

www.besiedlungszug.de

www.bergstadt-bleiberg.de