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Mitte November ist die Muldenbrücke gesperrt

Die Anschlüsse und der Belag der Brücke in Westewitz werden saniert. Dafür ist eine Umleitung notwendig.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Großweitzschen. Augenscheinlich hat die Brücke über die Mulde in Westewitz beim Hochwasser im Jahr 2013 keine Schäden genommen. Um das genau zu prüfen und kleine Schäden zu reparieren, ist die Firma Brücken- und Spezialbau Meißner GmbH aus Leisnig gerade vor Ort. Sie arbeitet als Subunternehmen für die Firma Wilhelm & Co. aus Mutzschen.

Während die tiefgründige Brückenprüfung bereits läuft, sollen die Sanierung der Anschlüsse und der Fahrbahndecke auf der Brücke in der Zeit vom 14. bis 18. November erfolgen. Dafür ist eine Vollsperrung notwendig. Die Umleitung erfolgt über Technitz oder Klosterbuch.

Die Schäden in diesen Bereichen sind beim Hochwasser im Juni 2013 entstanden. „Wie notwendig die Sanierung ist, wird vor allem sichtbar, wenn man aus Westewitz kommt. Das Pflaster ist uneben und locker“, so Bürgermeister Ulrich Fleischer (parteilos). Mit der Sanierung werde das Erscheinungsbild des Brückenbauwerkes wesentlich verbessert.

Die Muldenstraße von der Brücke bis zum Abzweig Kalkstraße wurde im Jahr 2003 komplett erneuert, da das Hochwasser 2002 ein Teilstück der Straße förmlich weggerissen hatte. Durch das Hochwasser im Jahr 2013 entstanden an der Muldenstraße zwischen der Kalkstraße in Richtung Wendishain großflächige Schäden. Die wurden im vergangenen Jahr beseitigt. Heute ist die Brücke nicht mehr wegzudenken – sowohl für Autos als auch für Radfahrer und Wanderer.

Das war nicht immer so. „Erst der Bau des Kraftwerkes Klosterbuch und die durch die Staudämme bedingte Erhöhung des Wasserspiegels sowie der Wegfall der Furt ließen die Brückenfrage spruchreif werden“, heißt es in der Festschrift zur 700-Jahrfeier von Westewitz. Der Bau der Brücke begann im September 1924. Bereits am 12. Juli 1925 wurde die „Staupenbrücke“ eingeweiht.

Mit dem Anstau des Wassers durch das Hochwehr erreichte die Mulde eine solche Wassertiefe, dass es sich lohnte, an dieser Stelle einen Turn- und Badeplatz einzurichten. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde ein Bogen aus der Brücke herausgesprengt. Man ließ ihn reparieren. Anfang der 1990er Jahre musste das gesamte Brückenbauwerk erneuert werden. Die Planungen wurden noch von der damaligen Gemeinde Westewitz angeschoben. In den Jahren 1995 bis 1997 ist das alte Brückenbauwerk abgebrochen und durch eine neue Brücke ersetzt worden.

Die Gemeinderäte hatten den Auftrag zur Sitzung Ende September vergeben. Die Firma aus Mutzschen übernimmt die Sanierung der Brückenanschlüsse und die Erneuerung des Fahrbahnbelages auf der Brücke. Das Vorhaben wurde öffentlich ausgeschrieben. Sechs Firmen holten die Unterlagen ab und vier unterbreiteten ein Angebot. Das wirtschaftlichste unterbreitete die Firma Wilhelm & Co. in Höhe von 30 500 Euro.

Das Vorhaben wird zu 100 Prozent aus dem Fonds zur Beseitigung von Hochwasserschäden, die im Juni 2013 entstanden sind, bezahlt.

Die Brückenprüfung und die Sanierung der Anschlüsse sind die vorletzte Maßnahme zur Beseitigung der Hochwasserschäden. Im nächsten Jahr soll noch ein Teilbereich des Zieschbaches gegenüber dem Landgut Westewitz in Ordnung gebracht werden. Geplant sind eine Sedimentberäumung und die Sanierung des Durchlasses. Insgesamt hat die Gemeinde zehn Hochwasserschäden, die im Juni 2013 entstanden sind.