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Mittagsgeläut zur Reformation

Eine Viertelstunde lang werden am Dienstag die Kirchglocken in Riesa und Strehla erklingen. Nicht die einzige Aktion in Gedenken an Luther.

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© Archiv/ Sebastian Schultz

Riesa. Das Reformationsfest der evangelischen Kirchen jährt sich am Dienstag, 31. Oktober, zum 500. Mal. Anlässlich des Jubiläums wird am Dienstag ab 12 Uhr für 15 Minuten Glockengeläut durch Riesa hallen. Eine Viertelstunde lang sollen die Glocken der Trinitatiskirche, der Klosterkirche sowie der Kirchen in Gröba, Weida und Strehla und vermutlich vieler anderer Gemeinden in der Region zu hören sein, teilt Pfarrer Johannes Grasemann mit. „Sie läuten für alle Bewohner. Sie grüßen die Menschen, die in den Gemeinden leben und sich engagieren, aber auch die Menschen, die am Rande stehen und die, die keiner kirchlichen Gemeinschaft angehören“, so Grasemann.

Das Festgeläut ist nicht die einzige Aktion anlässlich des Feiertags, der in diesem Jahr bundesweit begangen wird. Schon am Sonntag, 29. Oktober, findet in der Trinitatiskirche ab 9.30 Uhr ein Festgottesdienst statt. Im Anschluss stellen Schüler verschiedener christlicher Schulen aus Naundorf, Schweta und Riesa die Ergebnisse einer Mitmach-Kunstaktion vor. Diese fand angelehnt an Luther unter dem Motto „Hier stehe ich, ich kann nicht anders – oder doch? Gott helfe mir. Amen“ statt. Am gleichen Tag wird auch eine Lutherlinde auf dem Lutherplatz gepflanzt, für die der CDU-Stadtverband die Patenschaft übernimmt. Viele alte Linden auf dem Platz seien eingegangen, so der Pfarrer. Gepflegt werden soll der Baum künftig durch Jugendliche der Gemeinde. Am 31. Oktober findet außerdem ab 19.30 Uhr ein Kantatenkonzert in der Trinitatiskirche statt.

Protestanten in aller Welt erinnern am 31. Oktober an das Anschlagen der 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche durch Martin Luther. In den Thesen prangerte der Reformator kirchliche Missstände wie den Ablasshandel an. Luther wollte die Kirche erneuern und sie zum geistigen Ursprung der Botschaft des Evangeliums zurückführen. Durch das Wirken der Reformatoren wurde die Botschaft von der Gnade Gottes durch Jesus Christus neu entdeckt und bekannt gemacht. Unzählige Menschen haben durch sie Halt im Glauben und Orientierung im Leben gefunden. Weil sich die mittelalterliche Papstkirche einer Reform verweigerte, kam es zu der von Luther zunächst nicht beabsichtigten Bildung der evangelischen Kirche. (SZ)