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Mit Zimmi durch den Rabenauer Grund

Sportreporter Gert Zimmermann moderiert seit Jahren den Lauf in den Frühling. Am Sonntag ist er wieder dabei – und blickt zurück.

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© Egbert Kamprath

Von Stephan Klingbeil

Freital. Rein ins Auto, raus aus dem Auto, Mikrofon an: Gert Zimmermann fährt am Sonntagmorgen nach Freital. Im Stadtteil Hainsberg startet der Lauf in den Frühling. Und „Zimmi“ wird ihn wieder moderieren. Es wird die 21. Auflage dieser größten Laufveranstaltung in der Region. Bei den meisten war der 67-jährige Dresdner dabei. Fröhlich drauf los plaudernd, immer die ein oder andere Spitze auf den Lippen und zu jedem erdenklichen Thema eine Anekdote auf Lager: So wird der Sportreporter auch dieses Mal wieder das Geschehen kommentieren.

Viele Radiohörer in Sachsen kennen ihn nicht anders. Vor einigen Jahren hatte auch Arnd Lochmann bei ihm angefragt. Der 80-jährige Freitaler war bis 2009 als Leiter mit der Organisation des Rennens beschäftigt. Es gab schon Jahre, da rief er früh bei „Zimmi“ an, wo der denn bliebe. „Er hatte wohl etwas Bammel, dabei habe ich noch nie verschlafen“, sagt der Moderator und schmunzelt. Ein langes Aufwärmen braucht der 67-Jährige allerdings eh nicht. Ist das Mikro an, legt der MDR-Sportreporter los. So wie beim Lauf in den Frühling.

Die über die Region hinaus bekannte Sportveranstaltung mit seiner malerischen Strecke durch den Rabenauer Grund ist ihm ans Herz gewachsen. „Es ist ein Riesengewusel, Eltern, Kinder, viele Zuschauer“, sagt Zimmermann. „Da geht es zu wie auf dem Rummel.“ Und der Lauf lockte mit den Jahren immer mehr Leute ans Freizeitzentrum Hains. Bei der Premiere vor 20 Jahren waren es noch 87 Starter, 2015 schon 1 246 – Rekord. Auch dieses Jahr werden über 1 000 Teilnehmer erwartet.

„Bis Freitag gab es 800 Voranmeldnungen“, freut sich Organisationschef Daniel Wirth. „Am Sonntag kommen aber noch viele Bambini und Nachmeldungen für die verschiedenen Distanzen hinzu.“ Ein paar Promis wie Vize-Bobolympiasieger Nico Walther kämen vielleicht auch vorbei.

Wer kurzfristig starten will, kann sich bis eine halbe Stunde vor den Rennen anmelden. Läufer ab 21 Jahre zahlen dann acht Euro, ermäßigt werden vier Euro fällig. Kinder können sich direkt am Start am Weißeritzpark kostenfrei anmelden. Zimmermann wird dann wieder jedes der Rennen am Mikro begleiten. Ganz leicht zu kommentieren war das nicht immer. „Die Läufer wollen ja alle genannt werden, und wenn die Ersten fertig sind, kommen schon die Läufer des nächsten Rennens, obendrein stehen zwischendurch Siegerehrungen an“, erklärt der erfahrene Moderator. Den Überblick verliere er dabei nie.

„Es ist aber einfacher geworden mit den Jahren“, sagt „Zimmi“. Einst sei er mit vielen Zetteln rumgelaufen. „Man wusste damals nie, wer gerade um die Ecke kommt.“ Heute sei jeder vorab erfasst. Besonders in Erinnerung blieb ihm in all den Jahren das Duell von Mensch gegen Maschine. 2002 lieferte sich der dreifache Rennsteiglauf-Sieger Ralph Koritz ein Wettrennen über vier Kilometer gegen die Weißeritztalbahn. Am Ende gab es dann sogar ein Unentschieden in dem eigentlich ungleichen Duell.

Der 67-Jährige selbst ist indes nie beim Lauf in den Frühling gestartet – auch nicht vor seiner Zeit als Moderator dort. „Früher bin ich allerdings fünfmal pro Woche durch den Zschonergrund gelaufen“, betont er. Inzwischen trete er jedoch kürzer.

Das gilt aber nicht für seine große Leidenschaft – den Fußball und Dynamo. „Am Sonntag will ich dann noch zum Derby nach Aue.“ Anpfiff ist 15.30 Uhr. „Das wird wohl knapp. Aber ich schaffe das schon.“

21. Lauf in den Frühling: Zeitplan: 9.30 Uhr: Nordic Walking 5 Kilometer, 9.35 Uhr: 800 Meter Bambinilauf (ohne Anmeldung und Gebühr), 10 Uhr: 2 km, 10.20 Uhr: 5 km (mit Firmenlauf), 11 Uhr: Halbmarathon, 11.20 Uhr: 10 km.