Von Sarah Herrmann und Juliane Richter
Es zischt und dampft. Der Geruch von Rauch liegt in der Luft. Die historische Lok dreht sich langsam auf der Plattform. Umso schneller klicken die Kameras. In mehreren Reihen drängen sich die Besucher des zehnten Dresdner Dampfloktreffens um die Drehscheibe, alle wollen den besten Schnappschuss mit nach Hause nehmen. Das Wetter spielte dem Eisenbahnmuseum am vergangenen Wochenende in die Karten. Erneut kamen mehr als 10 000 Besucher. Darunter waren auch Heidemarie Buchholzer und Kilian Peetz mit ihrer gemeinsamen Tochter Romy. Die Familie ist extra aus Fürth angereist.
„Vor drei Jahren waren wir schon einmal beim Dampfloktreffen in Dresden. Es hat uns so gut gefallen, dass wir wiederkommen mussten“, sagt Heidemarie Buchholzer. Der eigentliche Eisenbahn-Fan der Familie sei aber ihr Mann. Woran das liegt, wisse er nicht. Der Ururgroßvater, der sächsischer Lokomotivführer war, sei aber nicht Schuld. Die sechsjährige Romy kennt Loks schon seit dem Säuglingsalter. In Dresden hat sie nun schon ihre eigene, bunte Kamera dabei – auf der Jagd nach dem besten Schnappschuss.
Die Besucher der Langen Nacht der Theater waren indes weniger auf Schnappschüsse aus, wohl aber auf gute Unterhaltung. Am Sonnabend fand die Veranstaltung zum siebten Mal statt. „Sie ist in der Stadt inzwischen fest etabliert und ein jährlicher Höhepunkt im Kulturleben“, sagt Gertrud Aringer, Sprecherin des Staatsschauspiels Dresden. Neben dem Haus am Postplatz beteiligten sich 22 weitere Theater und zeigten am Sonnabend zwischen 16 Uhr und Mitternacht insgesamt rund 150 Vorstellungen. Nach ersten Schätzungen kamen etwa 9 200 Besucher.
Um die 150 Freiwillige haben sich am Sonnabendvormittag gefunden, um im Zoo den Besen zu schwingen. Mit dem dortigen Frühjahrsputz hat die stadtweite Aktionswoche „Sauber ist schöner“ begonnen. Ungerührt haben die Trampeltiere Martha und Samuel beobachtet, wie die zwölfjährige Sophia Ott einen vor ihnen liegenden Graben von Ästen und Laub befreit hat. Unter den wachsamen Augen eines Pflegers hat sie gemeinsam mit anderen Helfern die gesamte Anlage der Nilgauantilopen und Schweinshirsche sauber gemacht. Die Tiere wurden in dieser Zeit größtenteils in die Innengehege gesperrt. In dieser Woche gibt es zahlreiche weitere öffentliche Putzaktionen. Den Abschluss bildet die Elbwiesenreinigung am kommenden Sonnabend.
Wer mit Besen, Dampflok und Theater nichts anfangen konnte, genoss am Wochenende trotz des teils frischen Windes den Anflug von Sommer im Biergarten oder an den Elbwiesen. Hartgesottene trauten sich bei 8 Grad Wassertemperatur erstmals an der Wasserskianlage im Kiessee Leuben auf die Bretter. In den kommenden Tagen könnten sie erneut die Chance dazu haben. Laut Deutschem Wetterdienst bleibt es in Dresden bis Mittwoch warm.