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Mit viel Geduld zum perfekten Bild

In ihrem Studio in Coschütz fotografiert Nina Geyer kostbare Momente für Familien. Das Wichtigste dabei ist Zeit.

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© René Meinig

Von Sophie Arlet

Unvorstellbar, wie groß der Babybauch war, wie klein der Fuß des Neugeborenen und wie strahlend das Lächeln zum ersten Geburtstag! Kurz vor und nach der Geburt eines Babys überschlagen sich die Ereignisse. Jeder Tag bringt Veränderungen, und schon bald verschwimmen die Erinnerungen an diese übervolle Zeit. Dann sind Fotos von unschätzbarem Wert und bringen den Moment auch nach Jahren zurück.

Die Dresdner Fotografin Nina Geyer hat sich auf Neugeborenen- und Familienfotos spezialisiert. Auch Babybäuche setzt sie in Szene. Im Januar hat sie ihr kleines Studio in der Mainzer Straße eröffnet. Dort lassen große Fenster viel Tageslicht herein, so kann sie ohne Blitzlicht fotografieren. Ihre jüngsten Modelle sind erst wenige Tage alt. „Die Neugeborenenshootings empfehle ich vor dem zehnten Lebenstag“, sagt Geyer. Dann würden die Babys noch ganz ruhig liegen und viel schlafen. Bis der perfekte Moment eingefangen ist, können zwei bis drei Stunden vergehen. Mit Kindern, die schon laufen können, geht sie lieber anderthalb Stunden in die freie Natur. „So kann ich sie spielerisch fotografisch begleiten,“ sagt die 31-Jährige.

Den Traum von der Porträtfotografie hat die gebürtige Freibergerin schon lange. Bereits mit 16 hat sie sich um eine Lehrstelle beworben. Doch da zu dieser Ausbildung auch Aktfotografie gehört, wollte sich kein Studio darauf einlassen, die Minderjährige einzustellen. Einige Jahre später hat es dann in Trier geklappt. Mit Mitte Zwanzig kam Geyer zurück nach Dresden, nach der Geburt ihrer Tochter machte sie sich selbstständig. Um sich von ihren vielen Fotografenkollegen abzuheben, hat sie einen ganz eigenen Stil entwickelt. Sie verwendet nur wenige Accessoires, verkleidet werden die Kinder nicht. Mittlerweile hat sie sich so einen Namen gemacht, ihre Kunden kommen auch aus Berlin, Brandenburg und Chemnitz. 250 bis 700 Euro bezahlen die Eltern, je nach Dauer der Shootings und Anzahl der Bilder. Dafür bekommen sie Aufnahmen, mit denen kein Smartphone-Schnappschuss mithalten kann. „Fotos sind ein Luxusgut“, weiß Geyer. Ihre Kunden entscheiden sich ganz bewusst dafür.

Seit einiger Zeit engagiert sie sich auch im Verein „Tapfere Knirpse“. Zu dem Verbund gehören Kollegen aus ganz Deutschland. Eltern schwerkranker Kinder können die Fotografen aus ihrer Umgebung kostenlos buchen. „Die Eltern sind unendlich dankbar für die Bilder“, sagt Geyer.