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Mit Spreizer beim Hutbergpokal

Die Jugendfeuerwehren der Stadt Kamenz und aus Schönteichen verglichen sich in Mixgruppen in Wissen und Geschicklichkeit.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Kamenz. Kurz vor 8.30 Uhr am Sonnabendmorgen standen die Floriansjünger in Reih und Glied. Der oberste Dienstherr der Kamenzer Feuerwehr, OB Roland Dantz gab den Startschuss zum 5. Hutbergpokal der Jugendfeuerwehren. Organisator ist der Jugendwart der Feuerwehr Kamenz-Stadt Stephan Zahour (31). An zehn Stationen galt es für die jungen Brandschützer, ihr bisher erlangtes Wissen und die technischen Fertigkeiten umzusetzen. „Wir haben diesmal noch eine Schwierigkeit eingebaut. Die Kinder erhalten eine Karte mit groben Wegbeschreibungen und müssen sich anhand dieser von Station zu Station finden. Wer eine Station verpasst oder nicht in der richtigen Zeit ankommt, erhält Null Punkte auf die Station.“

Doch das war für die jungen Helfer kein Problem. Schnell nach der Gruppenfindung wurden die Aufgaben verteilt, ausgefragt, wer wo seine Stärken hat. Genau so hat es sich Stephan Zahour mit den anderen Jugendwarten der umliegenden Wehren ja auch vorgestellt, die Teambildung. Je zehn Minuten Zeit hatten dann die etwa 60 Kinder, um die jeweilige Station zu erreichen. Die wohl anspruchsvollste Aufgabe war die Nr. 10: Auf einem 50 Meter langen Parcours mussten sich die Mitglieder aufteilen. Einer musste flink einen Plastikbecher mit Wasser füllen und diesen nach einem Slalomparcours möglichst noch voll auf einem Warnkegel abstellen. Ab dort übernahm ein Teammitglied den Becher mit einem Spreizer. Das rund 15 Kilogramm schwere Gerät, welches an Seilen gehalten wurde und normalerweise dafür benötigt wird, um Verletzte aus eingeklemmten Autos zu befreien, galt es mit größter Präzision zu bedienen. Mit dem Spreizer musste ein Becher einen Meter seitlich bewegt und auf einem bechergroßen Plateau abgestellt werden. Anschließend bestieg ein Mitglied mit dem Becher eine Rettungsplattform und schüttete das Wasser über eine Fallstrecke in einen weiteren Becher. Der letzte im Teamverbund musste dann diesen Becher noch 15 Meter tragen und in einen Eimer kippen. Das ganze ging sechs Minuten lang so. Eine, die den Job zur großen Bewunderung der aktiven Kameraden am Spreizer besonders gut meisterte, war Leonie Petack. „Mir hat das riesigen Spaß gemacht. Ich konnte mit dem Spreizer im letzten Jahr schon einmal üben. Aber mein Team war auch sehr gut, sonst hätten wir keine 2,1 Liter über den Parcours transportiert“, so die 15-Jährige der FFw Schönbach. Doch es warteten noch weitere Aufgaben, wie das Ertasten von Feuerwehrgegenständen, ein Hindernisparcours, bei dem man an dem Partner angebunden ist, und Erste Hilfe. So mussten die jungen Retter die stabile Seitenlage anwenden und eine Puppe reanimieren. Die Mädchen und Jungen konnten hier ihr gutes Wissen darbieten und wurden von den erfahrenen Rettern, welche auch im beruflichen Alltag Rettungsassistenten sind, mit wichtigem Wissen auf den Ernstfall vorbereitet. „Besser ist, wir machen eine fast richtige Wiederbelebung, als gar keine. Das gar keine Wiederbelebung durchgeführt wird, sehen wir leider auch manchmal im Arbeitsalltag“, so ein Prüfer.

Damit die Kinder bestens vorbereitet werden, ist der Hutbergpokal da. Spielerisch und durchaus mit einem Wettkampfgedanken. Der Pokal ging an des beste gemischte Team, aber Sieger waren am Ende sowieso alle. Und darauf kommt es an.