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Mit roten Kleinbussen ins Rödertal

Über 60 ganz besondere Kleinbusse rollten jetzt nach Kleinröhrsdorf. Ein Fanclub richtete dort seine Basis für Ausflüge ein.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Kleinröhrsdorf. Das ganze Jahr freuen sich die Mitglieder des VW-Bus-Clubs über ihre Ausflüge im Jahr. Die Freunde der sogenannten „LLE-Kartei“. Das sind besondere Busse. Darum auch der etwas kryptische Name LLE-Kartei, was so viel heißt wie „Limited Last Edition“ der VW-Kleintransporter T 3, als eine begrenzte Auflage.

„Die Ausflugstermine stehen schon länger fest. Einmal geht es über die Woche um Fronleichnam auf Ausfahrt und dann noch einmal in der letzten Augustwoche“, erzählt T 3-Besitzer Hans-Peter Schäfer. Er hat den weiten Weg aus Ostfriesland angetreten um einmal die schönsten Seiten Ostsachsens kennenzulernen. Die Lux-Oase in Kleinröhrsdorf haben die Clubfreunde diesmal als Basis gewählt. „Schon als kleines Kind habe ich ein Foto aus der Sächsischen Schweiz gesehen und wollte das einmal im Leben live erleben. Jetzt bei diesem Ausflug hat es endlich geklappt“, erzählt der 63-Jährige. Zusammen mit vielen Freunden ist er jährlich mindestens zweimal unterwegs. „Ich habe meinen T 3 Bulli vor 23 Jahren gekauft und bin seit dem schon immer mit dabei“, erzählt der Ostfriese. Denn die Stimmung auf dem Campingplatz ist einmalig. Am Morgen herrscht gelassene Ruhe, die Camper die in ihren Autos oder Zelten übernachtet haben, erwachen langsam. Überall duftet es nach Kaffee und Brötchen. Jeder wird gegrüßt. Ursula Kockelke gehört mit zu den Bulli-Fans und sagt: „Hier wird man wie in einer Familie aufgenommen. Man kommt aus ganz Deutschland, aber während der Ausfahrt sieht man, wir alle gehören zusammen und sind eng miteinander verbunden.“ Schon 25 Jahre lang inzwischen. Damals lief die limitierte Edition vom Band. Und da es nur 2500 Stück gibt, sind die Interessen und Vorlieben der Clubmitglieder schon sehr eng beieinander. „Wir haben auch Österreicher, Finnen und Tschechen mit ihren T 3-Bussen hier, ein ganz besonderes Erlebnis für alle“, erzählt Vera Buschmann. Sie ist zusammen mit Hans-Peter Schäfer nach Kleinröhrsdorf gereist. „Der Campingplatz hier ist sehr gut. Und der Ausflug ins Elbsandsteingebirge war wunderschön. Diese Natur ist einmalig“, erzählt die Ostfriesin. Der T 3 sieht aus wie am ersten Tag, als er vom Band lief: Die Farbe knallig, der Lack geputzt. Die Liebe zum Automobil geht sogar soweit, dass Hans-Peter Schäfer hinter den Vordersitzen eine kleine Küche eingebaut hat, so dass man anhalten kann, wo man will. Koch und Schlafmöglichkeiten sind immer mit an Bord. Hans-Peter Schäfer: „Ich bin seit der Jugend T 3-Bus gefahren. Nachdem ich vor 23 Jahren die Möglichkeit hatte, diese Sonder-Edition zu erwerben, habe ich nicht lange nachgedacht“, sagt der Bulli-Fahrer. Schon knapp 270 000 Kilometer hat der gepflegte Bus auf dem Tacho, doch an Aufhören ist noch lange nicht zu denken. Im Winter wird er abgemeldet, aber in den anderen Monaten sieht der Bus zusammen mit seinem Besitzer allerhand. „Wir waren schon in Schweden, Dänemark, Niederlande, Belgien und haben eigentlich schon ganz Deutschland gesehen“, erzählt Hans-Peter Schäfer. Aber Dresden fehlt noch auf seiner Liste. Der Besuch wurde jetzt nachgeholt. Und vielleicht hat auch der eine oder andere den Tross auf dem Weg nach Königstein gesehen: Die Autos sortiert in den Farben Rot und Blau - immer abwechselnd. „Ein unvergesslicher Eindruck“, schwärmt Hans-Peter Schäfer.