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Mit neuem Fahrzeug zum Einsatzort

Die Johanniter-Unfallhilfe hat den Fuhrpark am Standort in Leisnig verjüngt. Auch das Helferteam wird immer jünger.

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© André Braun

Von Heike Heisig

Leisnig/Döbeln. Die Mannschaft des zweiten Katastrophenschutz-Einsatzzuges des Landkreises Mittelsachsen ist dabei, anzukommen. Lange musste sie mit den Bedingungen an wechselnden Standorten klarkommen. Jetzt richten sich die Männer und Frauen um Zugführer Martin Wagner ihr Domizil in Leisnig in einem ehemaligen Reitstall direkt an der Umgehungsstraße so ein, wie es für ihre Zwecke funktionell ist. Doch das ist nicht die einzige gute Nachricht.

„Schon voriges Jahr hat sich unser Regionalverband Meißen/Mittelsachsen der Johanniter-Unfallhilfe entschlossen, ein neues Fahrzeug anzuschaffen“, erzählt Martin Wagner. Das ist passiert. Inzwischen hat er die Schlüssel für einen sogenannten Mannschaftstransportwagen (MTW). Der hat laut Regionalverbandschef Edgar Kaidel 50 000 Euro gekostet. Darin finden sieben ehrenamtliche Helfer und der Fahrer Platz. Damit allein könnten die Johanniter zu kleinen Einsätzen ausrücken, etwa Hausbewohner nach einem Feuer in Sicherheit oder einen Leichtverletzten ins Krankenhaus bringen. Bei größeren Schadensereignissen würden mehrere Fahrzeuge des Zuges ausschwärmen. Für insgesamt zehn ist Technikwart Michael Reichelt als Gruppenführer Transport am Standort Leisnig zuständig.

So oft wie die Feuerwehrleute werden die Unfallhelfer der Johanniter nicht angefordert. Trotzdem sind sie sozusagen immer auf dem Sprung. „Auch wir kommen bei größeren Bränden zum Einsatz“, berichtet Martin Wagner. Als Beispiele nennt er die Einsätze in Saalbach, als es bei einem Landwirt brannte, und in Hartha, als der altersgerechte Wohnblock an der Straße der Jugend evakuiert werden musste. Beides liegt allerdings schon Jahre zurück. Für die meisten Ehrenamtlichen sind die Hochwasser in den Jahren 2002 und 2013 die zeit- und arbeitsintensivsten Einsätze gewesen.

Auf solche Situationen bereiten sich die Johanniter ständig bei Aus- und Weiterbildungen vor. Dabei lernen sie zum Beispiel die Technik weiter kennen oder kümmern sich um den Nachwuchs. So betreuen sie den Schulsanitätsdienst des Martin-Luther-Gymnasiums in Hartha und sind dabei, die Jugendgruppe auszubauen. Um rund 20  Mädchen und Jungen kümmern sich Arlette Leitert, die amtierende Regionaljugendleiterin und ihr Team, im Augenblick. Um für die Jugend- und die wieder aufgenommene Breitenausbildung in Erster Hilfe bessere Bedingungen zu haben, richten die Johanniter selbst Räume im Obergeschoss des ehemaligen Stallgebäudes her. Auch der Treppenaufgang dorthin wurde in gemeinschaftlicher Arbeit frisch gestrichen und unter anderem mit einer Leisnig-Silhouette verschönert.

Zum Team des Stützpunktes gehören rund 50 Mitstreiter aus nahezu allen Städten der Region, aber auch aus dem Raum Grimma. Etwa 30 Männer und Frauen bilden den harten Kern. Zusammen haben sie allein im Vorjahr 5 600 Stunden im Sanitäts- und Verpflegungsdienst absolviert. Zuletzt sicherten sie am Wochenende den Karnevalsumzug durch Leisnig ab.

Mit dem Durchschnittsalter seiner Mannschaft ist Wagner zufrieden – nicht zuletzt, weil sich die Gruppe in letzter Zeit durch den Eintritt von Eltern, deren Kinder eine Ausbildung bei den Johannitern absolvieren, verjüngt hat. Bei der Unfallhilfe kann jeder mitmachen. Ein Beruf im medizinischen Bereich ist günstig, aber keine Voraussetzung, weil es auch eine solide Ausbildung vor Ort gibt, etwa zum Grund- oder Sanitätshelfer.

www.johanniter.de