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Mit Landtechnik auf Erfolgsspur

Ehemalige Fortschrittwerker gründeten 1990 die Firma Agram in Burkau. Längst eine Marke – und ein Grund zum Feiern.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Traktoren, Mähdrescher und andere Landmaschinen sind auf Hochglanz poliert. Am Wochenende werden es mehrere Tausend Besucher sein, die die Technik anschauen, Probe sitzen und mit etwas Glück auch Probe fahren dürfen. Jeder ist willkommen, wenn die Firma Agram im Burkauer Gewerbegebiet an der Säuritzer Straße ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Für die beiden Geschäftsführer Wolfgang Locke und Petrick Gaens, die das Unternehmen mit zwei weiteren Partnern Ende Juni 1990 in Rammenau gründeten, eine Erfolgsgeschichte.

Agram – der Name stand ursprünglich für Agrarmaschinen Rammenau – ist zur Marke geworden. Das Unternehmen handelt zwischen Ostsachsen und Vorpommern mit nagelneuen Landmaschinen, vor allem der Marken Case und Steyr, und bietet Kunden einen Rundumservice an. Hinzu kommt der Vertrieb von gebrauchter Landtechnik. Hier sind die Burkauer weltweit im Geschäft. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Burkau 34 Mitarbeiter, davon sechs Lehrlinge. Hinzu kommen 44 Beschäftigte im Schwesterunternehmen Agram Rollwitz (Mecklenburg-Vorpommern), deren Geschäftsführer ebenfalls Locke und Gaens sind. Der Firmenverbund erzielte im vergangenen Jahr 32 Millionen Euro Umsatz. Bis zum Jahr 2018 peilt Agram an beiden Standorten 40 Millionen Euro an. „Wir wollen im überschaubaren Rahmen wachsen“, sagt Wolfgang Locke im Gespräch mit der SZ.

Eine der ersten GmbHs in der Region

Agram begann 1990 in Rammenau mit drei Mitarbeitern in einer halben gemieteten Halle eines Landwirtschaftsbetriebes und vier Büroräumen. 1997 kaufte das Unternehmen ein Gebäude samt 8 500 Quadratmeter großem Grundstück im Burkauer Gewerbegebiet und zog dorthin um. Inzwischen besitzt es dort 5,5 Hektar Land, wovon drei Hektar Optionsflächen für künftige Erweiterungen sind.

Auf ein Datum sind Petrick Gaens und Wolfgang Locke besonders stolz: den 13. Juli 1990. An diesem Tag wurde die Agram Landtechnikvertrieb GmbH unter der Nummer 246 ins Handelsregister eingetragen. „Wir waren damit eine der ersten GmbHs im Bezirk Dresden“, sagt Wolfgang Locke. Er und Petrick Gaens hatten zuvor im Landmaschinenbau des DDR-Kombinates „Fortschritt“ in Neustadt und Bischofswerda gearbeitet. Sie kannten die Technik, den Markt und die Bedürfnisse der Bauern. Das half beim Start.

Passender Unternehmensnachfolger gesucht

Schon Mitte 1990 – damals gab es bei vielen in Bischofswerda noch Hoffnung, das Mähdrescherwerk mittels Aktiengesellschaft von der Plan- in die Marktwirtschaft zu retten – machten sie sich selbstständig. „Wir haben darin eine Chance gesehen, selbstständig zu arbeiten und das zu machen, was wir konnten“, sagt Petrick Gaens. Existienzgründerängste, versichern beide Unternehmer, hatten sie nicht. „Denn wir wussten, dass wir uns weltweit beweisen können“, sagen sie selbstbewusst. Agram suchte sich seine Lieferanten aus, bekam von diesen immer wieder neue Aufgaben. Ein Grund, sich mehrmals zu vergrößern.

1990 waren beide Geschäftsführer Anfang 40. Ein gutes Alter, um etwas Neues zu beginnen. Jetzt sind Wolfgang Locke und Petrick Gaens 66 Jahre alt, eigentlich schon Rentner, doch noch nicht im Ruhestand. Allerdings arbeiten sie an der Unternehmensnachfolge. „Wir prüfen sehr genau, wollen keinen Schnellschuss“, sagt Petrick Gaens. Ein Nachfolger muss zur Firmen- und der in 25 Jahren gewachsenen Kundenstruktur passen. Auch in dieser Hinsicht zeichnen sich inzwischen „klare Konturen ab“, so Petrick Gaens.

Landtechnik für jedermann: Freitag bis Sonntag jeweils ab 10 Uhr ganztags Ausstellungen und Präsentationen in Burkau, Säuritzer Straße 1-2; Sonnabend, 14 Uhr, große Technikparade mit Showprogramm; Sonntag Familientag mit Frühschoppen und Blasmusik; Eintritt frei