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Mit der Schubkarre zum Sieg

Wozu ist die Pestalozzistraße da? Zum Feiern natürlich. Und für ein besonderes Wettrennen.

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© Dirk Zschiedrich

Von Heike Sabel

Dohna. Mit Odyn als Maskottchen kann nichts schiefgehen: Jan hält den 14 Wochen alten Hund in der einen, die Dynamo-Fahne in der anderen und lässt sich von seinem Vater kutschieren. So will es das Reglement für das 1. Dohnaer Schubkarrenrennen. Es ist Teil des 9. Bierstübl-Straßenfestes in Dohna von Freitag bis Sonntag.

Vor einigen Jahren wurden mal Betten ums Karree gefahren. Nun sollte es etwas Neues sein. Und da dachten sich die Organisatoren um Bierstübl-Wirt Lars Zschornack, eine Schubkarre ist doch auch ein ideales Fortbewegungsmittel. Inzwischen kommen fast täglich Anmeldungen dazu, knapp zehn sind es schon. Bis zum Start am Sonntag, 14 Uhr, können sich Schubkarren-Crews noch entscheiden. Die Strecke wird rund hundert Meter lang sein und einige Hindernisse aufweisen. Jeder fährt für sich, am Ende entscheidet die Stoppuhr, wer erster Schubkarrenrennmeister wird und seinen Ehrenplatz im Bierstübl bekommt.

Einige Mannschaften formieren sich noch. Jasmin will ihre Schubkarren noch bemalen. „Mädchenhaft, mit Blumen“, sagt die 13-Jährige. Sophie überlegt noch, wer sie schieben könnte. Für die Elfjährige ändert Lars Zschornack noch flugs die Vorgaben. „Okay, wer geschoben wird, muss mindesten acht Jahre sein.“ Vorher sollten es zwölf sein. Für den Schieber aber bleibt es beim Mindestalter von 18. Vielleicht findet Sophie ja noch einen Anschieber.

Zauberei und Zirkus

Das Bierstübl-Fest, das auch mal Pestalozzistraßenfest hieß, beginnt am Freitag, 11 Uhr, mit Musik zum Mittagstisch. Zur offiziellen Eröffnung 17.30 Uhr wird Bürgermeister Ralf Müller das Bierfass anstechen. Abends dann tritt Roland Kaiser-Double Steffen Heidrich auf.

Am Sonnabend gibt es unter anderem einen Trödelmarkt, Zauberei und Zirkus, am Abend Kessel Buntes mit Disco und Frank Lukas sowie eine Feuershow und Höhenfeuerwerk. Damit erlebt Dohna innerhalb von fünf Wochen schon das zweite dieser Art. Der Sonntag bietet musikalisch von Blasmusik über Bergsteigerchor bis zur Schlagerparty ein breites Angebot.

„Den Abschluss bildet ein geselliger Ausklang mit der Siegerehrung des Schubkarrenrennens“, sagt Lars Zschornak. Er will ein reichhaltiges Programm für die ganze Familie bieten. Dazu gehören auch ein Kinderkarussell sowie Schieß- und Losbude auf dem Rummel. Und genau so ein Gewimmel wie auf dem wünscht sich Zschornack.

Starthilfe für Kurzentschlossene

Steffen und Jan Goltzsche haben ihre Startkarre zur Dynamokutsche gemacht. Ein bisschen Farbe und eine Fahne, schon war das Vehikel fertig. Und nach dem Lauf wird die Schubkarre wieder ihrem eigentlichen Zweck, sagt Vater Steffen. Wer keine eigene Karre hat oder keine Zeit mehr, sie entsprechend zu schmücken, für den stehen welche bereit. Lars Zschornack hat schon manchen zum Mitmachen überzeugt bzw. überredet.

Wer weder schieben noch geschoben werden will, feuert dann am Straßenrand die Mannschaften an. Bei den Temperaturen sind Wasserduschen willkommen. Auch Zschornack will sich zur Abkühlung seiner Gäste noch etwas einfallen lassen. Außer Eis, Wasser und Bier.