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Mit dem Robur-Bus durch Zittau

18 Mädchen und Jungen aus Deutschland und Polen haben einen Film über die Mandaustadt gedreht. Mit ihm soll geworben werden.

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© Rafael Sampedro

Von Jan Lange

Lässig lehnt Martina am Schleifermännchenbrunnen. Sie trägt einen Strohhut sowie eine gelbe Bluse – auf den zweiten Blick erkennt man, dass sie das Schleifermännchen darstellen soll. Kurz blickt das junge Mädchen in die Kamera, die schräg hinter ihr aufgebaut wurde, und läuft dann in Richtung Neustadt. Ein paar Sekunden fängt der Kameramann ihren Abgang ein, dann ruft er laut „Danke“ und Martina macht sofort wieder kehrt und schließt sich wieder der kleinen Gruppe von sieben Jugendlichen an.

Noch ist das Stadtwappen nicht richtig zusammengelegt.
Noch ist das Stadtwappen nicht richtig zusammengelegt. © Rafael Sampedro
In der Innenstadt haben sie sich ein Skateboard besorgt.
In der Innenstadt haben sie sich ein Skateboard besorgt.

Die macht sich wenig später auf den Weg zum Salzhaus. Auch dort spielt sich eine ähnliche Szene ab: Ein als Kaufmann verkleidetes Mädchen verlässt das riesige Gebäude auf der Neustadt, schaut kurz in die Kamera und läuft dann in Richtung Markt. Drei solcher Szenen filmt die Gruppe am Freitagmittag, die dritte entsteht an der frisch sanierten Klosterkirche – hierfür hat sich Louis Lehnert eine Mönchskutte übergeworfen.

Die kurzen Drehs sind Teil eines Filmprojektes von deutschen und polnischen Schülern. Bereits im Juni und im August fanden gemeinsame Kunstworkshops in Zielona Gora und Zittau statt. Nun sind die Jugendlichen wieder in der Mandaustadt und drehen unter dem Titel „Zittau entdecken“ einen Film. Das Filmprojekt ist eines von sechs Jugendbegegnungsprojekten im Rahmen deutsch-polnischer Kleinprojekte der Euroregion Neiße. Das städtische Jugendhaus „Villa“ und das Pfadfinderhaus Zielona Gora setzen damit eine Tradition des Jugendaustausches weiter fort.

Die Mädchen und Jungen aus Zielona Gora und von der Richard-von-Schlieben-Oberschule Zittau sollen dabei nicht nur mehr über ihre eigene Stadt sowie die Partnerkommune – im Oktober gibt es noch einen Filmworkshop in Polen – erfahren, sondern auch Hemmungen abbauen.

Bereits am Donnerstag ist eine erste Szene an der „Villa“ gedreht worden. Freitagvormittag ging es dann mit dem Robur-Bus mehrere Runden um den Stadtring und schließlich auf den Markt. Hier entsteht eine Szene, wie die als historische Persönlichkeiten verkleideten Jugendlichen zusammentreffen und aus mehreren Puzzleteilen das Stadtwappen zusammensetzen. Das soll eine der Abschlussszenen im Film sein, obwohl sie bei Weitem nicht am Ende gedreht wird. Aber auch in der richtigen Filmbranche werden die einzelnen Szenen nicht chronologisch gedreht.

Auch ein Einkaufsbummel ist Teil des Films. Den drehen die Jugendlichen aber erst nach der Mittagspause. Bei Intersport Kunick wird ein Skateboard und im CD-Studio am Markt eine Musik-CD gekauft.

Das fertige Werk soll später im Zittauer Stadtrat präsentiert und von der Stadt auch als kurzer Werbefilm genutzt werden können, wie Kristin Pommeranz, Mitarbeiterin der „Villa“, erklärt.