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Mit dem „Klimperch“ auf Spurensuche

Erinnerungen an die ehemalige Schmalspurbahn zwischen Dürrhennersdorf und Taubenheim werden am Wochenende in Oppach geweckt.

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© Rafael Sampedro

Von Gabriela Lachnit

Oppach. Freunde von historischen Eisenbahnen kommen am Wochenende auf ihre Kosten, wenn sie nach Oppach fahren. „Und Heimatfreunde sowieso“, ergänzt Arnd Säuberlich. Der Bauunternehmer aus Oppach hat ein besonderes Faible für Heimatgeschichte und Bewahrung von Traditionen. Nicht nur, dass seit 2014 sein privates Museum an das umfangreiche kreative textile Schaffen seiner Mutter Anne-Rose Säuberlich erinnert. Sie ist im Mai 2009 im Alter von 85 Jahren gestorben. Auch eine Schauanlage zur ehemaligen Schmalspurbahn von Taubenheim nach Dürrhennersdorf hat Säuberlich mit vielen Helfern aufgebaut. Ein Personenwaggon mit der amtlichen Bezeichnung KB4 970-243 steht heute auf der Stelle, wo einst die originale Strecke verlief, direkt am heutigen Museum M.A.R.S. vorbei. Diese Schmalspurbahn, die am 1. November 1892, also vor fast genau 125 Jahren, in Betrieb ging, wurde im Volksmund liebevoll der „Klimperch“ genannt. Seinen Namen erhielt er im Volksmund wohl nach den Geräuschen, die der herannahende Zug gemacht hat, vermutet Arnd Säuberlich.

Der Zug fuhr allerdings nur bis 1946. Für Kriegsreparationsleistungen ist die Bahn 1946 auf Anweisung des russischen Militärs abgebaut und in die damalige Sowjetunion gebracht worden. Im Sommer 2014 ist mit der Errichtung der Schauanlage begonnen worden. Sie ist Bestandteil des „Oppacher Bilderbogens“. Für diese Oppacher Bilderchronik hat Anne-Rose Säuberlich Material gesammelt, zusammengestellt und den Bilderbogen erarbeitet. Jetzt verwaltet das Ganze die Familie Säuberlich und führt es fort.

Dieser Heimatverbundenheit ordnet sich auch die Veranstaltung am 21. und 22. Oktober unter. Am Sonnabend und am Sonntag werden jeweils von 10 bis 18 Uhr im Klimperch und im Museum historische Dokumente und Bilder aus der Zeit der Schmalspurbahn gezeigt. An beiden Tagen wird der Schönbacher Ortschronist Joachim Lehmann im Vortrag über die Geschichte der Schmalspurbahn erzählen. Die Vorträge beginnen jeweils 14 Uhr.

Ab 10.45 Uhr und dann jeweils eine Stunde später werden ab dem Museum in Oppach Pendelfahrten entlang der Strecke der ehemaligen Schmalspurbahn zwischen Oppach und dem Bahnhof Taubenheim angeboten – mit dem Gebirgsexpress. In Taubenheim bietet der dortige Dorfklub stündlich Rundgänge am Bahnhofsgelände und im Sonnennuhrendorf Taubenheim an.

Wer dagegen lieber zu Fuß unterwegs ist, dem ist eine Wanderung auf den Spuren des Klimperch zwischen den ehemaligen Bahnhöfen Beiersdorf und Oppach empfohlen. Etwa drei Kilomter lang ist die Strecke. Dabei geht es zunächst mit dem Linienbus bis zum Kretscham in Beiersdorf und dann zu Fuß zurück. Treffpunkt dafür ist bis 12 Uhr am Museum in Oppach.

Auch die kleinen Besucher können auf ihre Kosten kommen: Eine Kindereisenbahn ist vor Ort. Für das leibliche Wohl der Gäste wird ebenfalls gesorgt. Der Personenwaggon und ein Zelt sind beheizt. Beim Kaffeeklatsch am Sonntag sind sogar Eisenbahnexperten dabei: Alfred Simm von den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden und Wolfgang Frey, Chef des Eisenbahnmuseums in Seifhennersdorf.

Der Eintritt kostet drei Euro für Erwachsene, 1,50 Euro für Kinder bis zwölf Jahre. Sie haben eine Fahrt mit der Kindereisenbahn frei.

Mehr unter www.textilkunst-museum-oppach.de