Merken

Mit dem DDR-Wohnwagen ins Osterzgebirge

Liebenau wird zum Mekka der Ostfahrzeugfans. Dort findet ein Treffen mit Überraschungen statt.

Teilen
Folgen
© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Liebenau. Peter Schönfeld ist fasziniert von den DDR-Fahrzeugen. „Die Technik ist überschaubar“, sagt der 39-Jährige. Mit der Zeit hat sich der gelernte Zerspaner ganz gut eingefuchst, kann vieles selbst reparieren. Gelegenheiten dazu hat er ausreichend. Denn der junge Mann ist stolzer Besitzer von drei Autos „Made in GDR“. Zu seinem Fuhrpark gehören schon seit Längerem zwei Trabis. Vor gut zwei Monaten hat er sich noch einen Wartburg, Baujahr 1989, zulegt. Dieser steht derzeit noch in seiner Schrauberwerkstatt. Dort verbringt Peter Schönfeld fast jede freie Minute, um den Oldtimer flott zu bekommen. Denn schon am Wochenende möchte er mit diesem unbedingt ins Osterzgebirge nach Liebenau fahren. Hier findet ein Ostfahrzeugtreffen statt, das inzwischen Achte.

Für Peter Schönfeld soll es das Vierte werden. Dort wird der gebürtige Zwönitzer, der inzwischen in Dresden arbeitet und lebt, nicht nur seinen aufgehübschten Wartburg zeigen, sondern auch seinen DDR-Wohnwagen vom Typ Junior. Diesen besitzt er seit mehr als einem Jahr. Auch diesen hat sich der Dresdner hergerichtet.

Nach Liebenau fährt Peter Schönfeld aber nicht nur, um seine Schmuckstücke zu zeigen. Der 39-Jährige, der in der Landeshauptstadt bei einem Lebensmittelproduzenten arbeitet, wird bei der Organisation der Veranstaltung mithelfen. Für ihn ist das eine Ehrensache. Schließlich gehört er dem Veranstalter des Treffens, dem Verein der Trabant- und Ostfahrzeugfreunde Osterzgebirge, an. Es war ein Zufall, dass er sich gerade diesem Verein anschloss, erzählt er. Bei einem Oldtimertreffen habe er dessen Chef Steffen Funk getroffen. Funk, der ebenfalls in Dresden wohnt, in Glashütte einen Fahrzeugteileladen betreibt und die Ostfahrzeugtreffen in Liebenau initiierte, konnte ihn für die Vereinsarbeit begeistern. Seither ist Peter Schönfeld regelmäßig im Osterzgebirge unterwegs, um an den Vereinstreffen teilzunehmen und um seine Oldtimer auszufahren.

Reifenrollen, Hüpfburg und Oldtimerausfahrt

Wochenend-Programm

Freitag: Anreise der Teilnehmer;

Sonnabend, 7.30 Uhr Frühstück; 9.30 Uhr Teilemarkt und Fahrzeugbewertung; 10 Uhr Spieleparcours mit Reifenrollen, Keilriemenweitwurf und Torwandschießen, Hüpfburg; 13.30 Uhr Ausfahrt zur Bobbahn; 19.30 Uhr Siegerehrung und Disko;

Sonntag, 7.30 Uhr Frühstück; Abreise;

Kosten und Kontakt

Die Teilnahme kostet für den Fahrer eines Oldtimers zehn Euro, Beifahrer und Tagesgäste ab 14 Jahre zahlen zwei Euro. Fahrer, die nur am Sonnabend dabei sind, zahlen fünf Euro, Beifahrer zwei. Die Teilnahme an der Bobbahnführung kostet extra.

Kontakt zu den Trabant- und Ostfahrzeugfreunden: 0179 2430583

1 / 2

„Das Osterzgebirge ist schön“, sagt er. Es mache Spaß, mit den Trabis durch die Landschaft zu fahren, vor allem durchs Glashütter Müglitztal und nach Altenberg hinauf, erzählt er. Am Wochenende wird er wieder in der Gegend sein. Denn eine Ausfahrt ist seit dem Start der Ostfahrzeugtreffen Teil der Veranstaltung. Diesmal geht es zur Bobbahn nach Altenberg. „Dort wird es eine etwa einstündige Führung geben“, sagt Vereinschef Steffen Funk. Wie viele sich an der Ausfahrt beteiligen werden, vermag weder er noch Schönfeld zu sagen. Denn der Verein verlangt für das Treffen keine verbindlichen Anmeldungen, wer kommen möchte, kann kommen. Deshalb darf man gespannt sein, welche Modelle neben den Trabis und Wartburgs noch zu sehen sein werden.

Nur so viel ist sicher: Die Zahl der Teilnehmer steht und fällt mit dem Wetter. Im vergangenen Jahr kamen 220 Oldtimerfreunde nach Liebenau. In diesem Jahr könnten es durchaus mehr werden, meint Funk. Denn die Wetterprognosen seien nicht schlecht. Er rechnet mit gutem Wetter. Dass der Termin mitten in den Sommerferien liegt, sei kein Problem, sagt Funk. Viele Oldtimerfreunde, die Familienanhang haben, kombinieren das Treffen mit ihrem Urlaub. Für sie ist das Liebenauer Treffen entweder Auftakt oder Finale des Sommerurlaubs, sagt Funk. Der Verein habe sich jedenfalls darauf eingestellt, dass auf dem Festgelände wieder viele Kinder sein werden. Deshalb gibt es eine Hüpfburg und eine Rutsche Marke Eigenbau, die den Kindern auf jeden Fall gefallen wird. Mehr möchte Funk noch nicht verraten.

Er hofft, dass sein nur zehn Mitglieder starker Verein auch dieses Treffen wieder meistern wird. Es werde ein Kraftakt, aber einer, der zu schaffen sei. Denn Funk weiß, dass die Vereinsmitglieder zupacken, auch Peter Schönfeld. Der stand in den vergangenen Jahren am Grill, um den Hunger der Besucher zu stillen. „In diesem Jahr werde ich zum ersten Mal am Einlass stehen“, sagt der 39-Jährige. Und das hat auch was. So wird Peter Schönfeld als Erster sehen, welche Schmuckstücke sich in diesem Jahr in Liebenau präsentieren werden.