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Mit Charme und Melone?

Beim Neujahrskonzert wollen die Musiker mit Können brillieren und mit Witz unterhalten. Ob das gelingt?

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© D. Thomas

Waldheim. Beethovens Sinfonien sind vielen ein Begriff. Doch nur einige sind aus dem Schulunterricht oder wegen stetiger Aufführungen bekannt. Das will Waldheims Kantor René Michael Röder ändern. Bis 2023 plant er, alle Sinfonien Beethovens aufzuführen. In diesem Jahr ist die 2. Sinfonie in D-Dur, op. 36 an der Reihe.

Doch das ist nicht alles, was die Musiker der Capella Daleminzia bieten, die allesamt mit authentischen Instrumenten der Klassik musizieren. Außer Beethoven stehen Werke von Bach und Kuhlau auf dem Programm. Bach mit Beethoven zu kombinieren, mag ungewöhnlich anmuten. Immerhin unterscheiden sich barocke und klassische Instrumente ein wenig in Bau- und Spielweise sowie Stimmtonhöhen. „Bei der ausgewählten Bach-Kantate ,Jauchzet Gott in allen Landen‘ für Solo-Sopran und Orchester ist der Gedanke gar nicht so abwegig, die in klassischer Stimmung zu musizieren. In einer späteren Fassung ist sie von Bachs Sohn Wilhelm Friedemann mit zwei Trompeten und Pauken überliefert. Bachs Söhne bilden ein wesentliches Bindeglied zwischen Barock und Klassik“, erklärt René Michael Röder.

Von Friedrich Kuhlau wird die 1828 komponierte Ouvertüre zu Elverhøj zu hören sein. Sie wurde 1976 in dem Film „Die Olsenbande sieht rot“ verwendet. Darin sprengt sich die Bande passend zur Musik durch die Wände des königlichen Theaters. Röder schwankt noch, ob er dieses Werk mit dem historischen Dirigierstab seines Vorgängers von 1895 dirigiert oder mit Zigarre und Melone. Letztere hat er im Internet bestellt. Sonderlich gut gefällt sie ihm aber nicht. (DA/sig)

Karten für die Aufführung am Sonnabend, 17 Uhr in der Stadtkirche, gibt es für 15/12 Euro im Pfarramt und im Buchladen auf dem Obermarkt. Außer der Capella Deleminzia wird das Konzert von Sopranistin Susen Schneider gestaltet.