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Mit Blaulicht gegen Wildschweine

In Weixdorf krachen nachts häufig Wildtiere und Autos zusammen. Jetzt wird gehandelt.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Weixdorf. Vorsicht Wildschweine! Wer nachts mit dem Auto in Weixdorf und Umgebung unterwegs ist, sollte Obacht geben. Nach Angaben von Jagdpächter Andrzej Krysztofinski kommen in diesem Gebiet häufig Wildunfälle vor. Besonders betroffen sind die Alte Moritzburger Straße an der Querung der Autobahn 4 und die Marsdorfer Hauptstraße. „Ein weiterer Schwerpunkt liegt mitten in Weixdorf. In Höhe der Fuchsbergwiesen queren immer wieder Wildschweine und Rehe die Königsbrücker Landstraße. Da kommt es zu Zusammenstößen mit Autos, aber auch mit der Straßenbahn“, berichtet der Jagdpächter. Zwischen fünf und 15 Unfälle ereignen sich nach seinen Angaben jedes Jahr in und um Weixdorf. Hinzu kommen die Schäden, die die Wildschweine in Parks, auf Feldern oder in Gärten anrichten. Wiesen werden von ihnen regelrecht umgepflügt. „Die Schäden sind teilweise extrem“, sagt der Jäger. Die Tiere werden gejagt, doch in Stadtnähe ist das besonders schwierig, sagt Andrzej Krysztofinski. „Hier an der Schnittstelle von Stadt und Land muss beispielsweise besonderes Augenmerk auf die Sicherheit gelegt werden. In abgelegenen Waldstücken ist die Jagd einfacher.“ Jetzt will die Jagdgenossenschaft Weixdorf-Marsdorf die Sicherheit für die Autofahrer erhöhen. „Wir bringen Wildreflektoren an den Unfallschwerpunkten in Weixdorf und bei Marsdorf an. Insgesamt werden 155 dieser Teile an die Straßenpfosten montiert.“

Die blauen Lichter reflektieren nachts das Licht der Autos in Richtung Waldrand und Feld. Nach Angaben des Jagdpächters schreckt das blaue Licht die Tiere ab. „Sie nehmen den Farbton besonders intensiv wahr. Es hält sie davon ab, näherzukommen und auf die Straße zu laufen.“ Aber auch für Autofahrer sind sie ein Hinweis. „Wenn sie diese Reflektoren am Straßenrand sehen, wissen sie, dass mit erhöhtem Wildwechsel zu rechnen ist.“ Die Ortschaft Weixdorf unterstützt die Aktion finanziell.

Dass die Lichter funktionieren, haben bereits Studien in zahlreichen Bundesländern nachgewiesen. Laut Berufsjägerverband geht die Zahl der Wildunfälle an Straßen mit diesen Reflektoren um durchschnittlich 73,2 Prozent zurück. Diese Reflektoren sind bereits an der S 177 bei Radeberg und im weiteren Verlauf Richtung Ottendorf sowie an zahlreichen Nebenstraßen im Rödertal montiert.