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Mit Aroniabeeren erfolgreich

Zum ersten Mal wird auf der Hobby-Plantage eines jungen Paares in Schönbrunn geerntet. Besucher erwünscht.

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© Wolfgang Schmidt

Von Wolfgang Schmidt

Schönbrunn. Die Ernte im letzten Jahr fiel noch einem Unwetter zum Opfer. Diesmal konnten die Aroniabeeren an den Sträuchern auf der Plantage von Sebastian Heintze und Franziska Opitz in Schönbrunn in Ruhe reifen. Die Ernte beginnt. Der erste Selbstpflücke-Tag, zu dem die Hobby-Anbauer eingeladen hatten, wurde ein Erfolg. Rund 20 Interessenten aus dem Landkreis Bautzen und darüber hinaus waren gekommen. „Etwa ein Zentner Beeren wurde durch die Gäste und von uns gepflückt“, sagt Sebastian Heintze.

Nur an den Sträuchern auf zwei Reihen wurde beim ersten Mal geerntet. Auf den anderen sechs Zeilen konnten die Früchte in den letzten Tagen weiter reifen. Nach und nach müssen sie aber auch vom Strauch. Wer Interesse an den Beeren hat, kann sich bei den jungen Eigentümern der Plantage melden, gepflückte Beeren kaufen oder selbst pflücken. Die beiden Schönbrunner schätzen, dass etwa vier Zentner Beeren zu ernten sind. „Damit wären wir zufrieden“, sagen sie.

Nach SZ-Informationen ist die einen halben Hektar große Aronia-Plantage in Schönbrunn einzigartig im Raum Bischofswerda, auch weil sie ausschließlich in der Freizeit bewirtschaftet wird. Angelegt wurde sie vor drei Jahren. „Aroniasträucher wählten wir deshalb, weil der hiesige Boden und das Klima gut passen für deren Wachstum“, sagt Franziska Opitz. Zur Bewirtschaftung werden keine chemischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel eingesetzt. In Bio-Qualität sollen die Kulturen und deren Früchte wachsen.

Saft und Marmelade

Die 750 Jungpflanzen kauften Sebastian Heintze und Franziska Opitz von einem Händler. Sie waren winzig, nicht höher als zwölf Zentimeter. Die Setzlinge kamen in acht Reihen, jede 60 Meter lang. Nun stehen die Sträucher so, dass sie einzeln bewässert und die Beeren schonend geerntet werden können. Anfangs wurden die Schönbrunner von einigen Bekannten für ihre neue Freizeitbeschäftigung belächelt. Aber die Sträucher entwickelten sich gut und jetzt sind sie schon bis zu 1,20 Meter hoch. Um sie vor Hagel wie im letzten Jahr besser zu schützen und auch gefräßigen Vögeln den Appetit zu verderben, wurden über die gesamte Anlage Netze gespannt. Sebastian Heintze, der gelernter Fliesenleger ist, tüftelte auch lange an der Bewässerung. Nun wird Regenwasser vom Dach des Wohnhauses aufgefangen, in einen 10 000-Liter-Erdspeichertank geleitet und von dort aus punktgenau zu jeder Pflanze geführt. Franziska Opitz ist seit knapp einem Jahr die neue, junge Chefin im Salon „AbSchnitt 12“ von Friseur und Kosmetik am Altmarkt in Bischofswerda. Als die SZ sie zum Start in ihre neue berufliche Aufgabe traf, erzählte die junge Frau, „ich liebe dieses Landleben. Schönbrunn ist ein so schöner Flecken Erde“. Sie und ihr Freund haben sich dort ein Grundstück gekauft und ein Haus drauf gebaut. Weil das Grundstück aber riesengroß ist, suchten die junge Frau und ihr Freund nach einer Idee zur Bewirtschaftung. Daraus wurde die Aroniaplantage. „Wir werden auch selbst viel mit unseren ersten geernteten Aroniabeeren probieren“, sagt Franziska Opitz. Die Früchte sind ja nicht nur gesund, sondern auch für vieles einsetzbar – von Saft über Marmelade und Eis bis zu Likör.

Kontakt: 0162 4500722

[email protected]